Auf nach Atlanta – die USA etwas anders entdecken

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Auch wenn die meisten USA-Reisenden meist ein Ziel an einer der beiden Küsten wählen, lohnt es sich durchaus einmal, aus diesen breitgetretenen, touristischen Pfaden auszubrechen und in das weniger bereiste „Mittelland“ zu reisen.

Besonders gut bietet sich hier Atlanta an, da einige große Fluglinien hier ihren Hauptsitz und somit Hauptknotenpunkt haben, was sich positiv auf die Flugpreise auswirkt. Salopp gesagt, die Hinreise kostet nur wenig mehr wie ein Ziel an der Ostküste, manövriert einen aber schon richtig ins Hinterland hinein.

Indianererbe

Atlanta, welche auch die Bundeshauptstadt Georgias ist, hat mittlerweile über 420.000 Einwohner und ist somit nicht mehr mit der früheren indianischen Siedlung „Standing Peachtree“ zu vergleichen, die sie bis 1823 herum war. Indianisches Erbe ist aber weiterhin zu finden, so heißen sehr viele Straßen/Plätze „Peachtree“ und man sollte bei der Adresse lieber dreimal nachschauen, wie der exakte Name ist. Atlanta ist eine sehr weitläufige Stadt. Die vielen, sehr grünen Vororte lassen einen eher an ein beschauliches Örtchen denken, denn an eine Großstadt. Dank der vielen Parks hat die Stadt auch den Beinamen „The City in a Forest“ erhalten und bietet dem von Eindrücken überforderten Touristen somit viele Orte der Erholung an.

Für die Vororte und die Weiterreise bietet es sich an, einen Mietwagen zu buchen, will man sich jedoch zuerst nur in Downtown aufhalten beziehungsweise die nachfolgenden Sehenswürdigkeiten besuchen, so kann man sich getrost auf die öffentlichen Verkehrsmittel verlassen. Marta (das für „Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority“ steht) bringt einen nämlich zuverlässig und günstig durch die Stadt.

Citypass

Die Stadt hat ihren Besuchern einiges zu bieten, was sich natürlich auch im Geldbeutel bemerkbar macht. Ein kurzer Tipp an alle Schüler/Studenten: Nehmt immer Euren Ausweis mit, Ihr spart fast überall beim Eintritt ein paar Dollar, die ihr in den hiesigen Souvenirläden bestimmt benötigen werdet. Um auch als Erwachsener etwas zu sparen, hat die Stadt beschlossen, einen Citypass anzubieten. Hier sind mehrere Attraktionen zusammengefasst, von denen man drei fest besuchen muss und sich dann nochmal zwei andere aussuchen darf. Da dies auch die „Hauptattraktionen“ sind, die eigentlich jeder sehen möchte, sollte man sich hier überlegen, ob man nicht den Pass für 74 Dollar erwirbt. Eeinzeln kosten die Attraktionen 128 Dollar, um die Zahlen sprechen zu lassen.

In diesem Pass enthalten sind: eine CNN „Inside the Studois“-Tour, wo man in Kleingruppen einmal hinter die Kulissen des Nachrichtensenders schauen, selbst in die Rolle des „Anchorman“ schlüpfen und den sehr motivierten Guides einfach nur jede erdenkliche Frage stellen kann, die man zum Thema Nachrichten hat. Die „World of Coca Cola“ lockt mit der Geschichte des Kultgetränkes, der Geheimformel und am Ende mit einer Getränkeprobierstation mit 64 Sorten aus der ganzen Welt. Und ja, es erhält am Ende jeder eine Cola, die direkt dort hergestellt wurde. Das Georgia Aquarium, welches nicht nur das weltgrößte, sondern auch eines der beeindruckendsten Aquarien ist. Die Mitarbeiter, die an vielen Aquarien stehen, geben dem Besucher gute Informationen. Die Räumlichkeiten sind einfach nur toll anzusehen. Es gibt riesige Becken, Delfinshows, Fütterungen und viele „Mitmachangebote“ für Kinder.

Neben diesen drei feststehenden Attraktionen kann man sich dann noch zwischen dem Zoo und dem Atlanta History Center entscheiden sowie zwischen dem High Kunstmuseum und dem Fernbank Naturkundemuseum. Will man sich nicht entscheiden beziehungsweise hat noch Zeit übrig. Da der Pass ganze neun Tage gilt, bekommt man mit ihm auf die restlichen Sehenswürdigkeiten noch einmal Rabatt auf den Eintrittspreis.

Martin Luther King Jr

Der wohl bekannteste Bürgerrechtler Amerikas wurde in Atlanta geboren und um sein Geburtshaus herum wurde eine Gedenkstätte für ihn errichtet. Diese kann man besuchen und mehr über sein Leben und sein Werk erfahren. Wer durch die Südstaaten reist, wird immer wieder mit diesem nicht allzu weit zurückliegenden Teil der Geschicht konfrontiert und kann hier sehr viel lernen. Ebenfalls überall ein Thema ist der Sezessionskrieg, über den man in Atlanta im „History Center“ informiert wird. Das Grab Kings kann ebenfalls in der Nähe seines Geburtshauses besucht werden sowie die Ebenezer Baptist Kirche, in der er Mitglied war.

Kulinarisches & Nachtleben

In den USA gibt es ein Überangebot an Essen, welches den Reisenden sehr schnell überfordern kann. An jeder Ecke gibt es eine enorme Auswahl an Fastfoodrestaurants, kleinen Dinern oder Restaurants. Besonders zu empfehlen sind die Ketten, die sich auf Buffets spezialisiert haben. Für wenig Geld kann man hier solange sitzen und essen, wie man will. Das bietet sich besonders in den USA an, da einem hier sonst sofort die Rechnung auf den Tisch geknallt wird und man nach dem Essen nicht noch gemütlich sitzen und etwas trinken kann. Das kommt daher, dass die Kellner/innen so schlecht bezahlt werden, dass sie auf das Trinkgeld (10 bis 15 Prozent unbedingt hinlegen!) angewiesen sind und an dem „nur noch sitzenden“ Gast nichts mehr verdienen können. Sollte es einem nach mexikanisch, asiatisch, französisch etc. gelüsten – keine Angst, auch das findet man an jeder Ecke.

Eine ganz wunderbare Abendbeschäftigung ist Stone Mountain. Dieser Park liegt im Osten der Stadt und ist gut zu erreichen (nicht weit vom Naturkundemuseum). Namensgeber dieses Parks ist ein freiliegender Granitfels, welcher auch der Größte der Welt sein soll. In die Nordseite des Felsens sind drei wichtige Personen der Konföderierten Staaten von Amerika eingemeisselt: Jefferson Davis, der Präsident sowie die Generäle Robert E. Lee und Thomas Jackson. Hier findet abends nun eine beeindruckende Lasershow statt, die ich nur empfehlen kann. Ebenfalls vorhanden ist eine Seilbahn auf die Gipfel des Felsens. Allerdings kann man den Felsen auch per Fuß besteigen. Für Kinder gibt es einige nette Attraktionen.

Atlanta – und weg!

Nun kann man entweder den passagierstärksten Flughafen der Welt wählen und mit einer der günstigen inneramerikanischen Linien weiterfliegen oder aber man mietet sich einen Wagen und beginnt die Reise. Florida ist nicht weit entfernt, wenn es einem nach Strand gelüstet. Auch New Orleans ist in gut zwei Tagen zu erreichen. Oder aber man beginnt Richtung Norden und schaut sich die atemberaubende Landschaft um Chattanooga und den „Great Smoky Mountains National Park“ an, wo die Chance. Die Chance, dort einen Bären zu sehen, ist nicht allzu gering. Wohin auch immer die Reise geht, Atlanta ist ein guter, sanfter Einstieg in die vielen noch unbekannten Südstaaten!

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