Auf einen Blick: Japan im Fokus

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Japan ist geschätzt für das Jahr 2013 zirka fünf Billionen US Dollar, 1,0 Prozent Wachstum – drittgrößte Volkswirtschaft
der Welt nach den USA und China, aber vor Deutschland. Doch welche Fakten sollte man noch über den fernen Osten wissen? Dieser Artikel gibt einen Überblick.

Reise

Flug: Der International Airport Narita (NRT), 66 Kilometer von Tokio entfernt, ist internationales Gateway Japans. Hier landen alle großen Fluggesellschaften der Welt, darunter die Deutsche Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines sowie die beiden großen heimischen Carrier All Nippon Airways (ANA) und Japan Airlines (JAL).

Seit 30. März fliegen Lufthansa und die Partner-Gesellschaft ANA auch den näher an der Stadt gelegenen Flughafen Haneda (HND) an. Neben Frankfurt und München starten die Maschinen der beiden Gesellschaften im Code Sharing dann auch von Düsseldorf nach Haneda. Nonstop- Verbindungen gibt es zum Kansai Airport (KIX) in Osaka und Chubu Centrair Airport (NGO) in Nagoya.

羽田空港 第二ターミナル

Bahn: Im Inland nutzen die meisten Geschäftsreisenden das exzellente Schienennetz, allen voran den berühmten Superzug Shinkansen. Japans Bahnen sind schnell und pünktlich. Das größte Netz – Japan-Rail – erreicht alle Business-Destinationen. Wer viel im Land unterwegs ist, kauft vor der Reise einen Japan-Rail-Pass (www.japanrailpass.net). Er ist nur außerhalb Japans buchbar. Eine Tour von Tokio nach Kyoto kostet 13.200 Yen, der Sieben-Tage-Pass nur 28.300 Yen.

Nahverkehr: Das dichte U-Bahn- Netz (160 bis 300 Yen pro Fahrt) und etliche Nahverkehrszüge mit preiswerten Tarifen machen viele teure Taxifahrten überflüssig. Fahrscheinautomaten nehmen nur Bargeld. Einreise: Es genügt ein Reisepass, ein Visum ist nicht erforderlich.

Sicherheit / Besonderes

Japan gehört zu den sichersten Ländern der Welt. Auf 10.000 Einwohner kommen durchschnittlich nur 1,5 Gewaltverbrechen. Allerdings sind Polizisten bei Auskünften nicht besonders hilfreich, da sie meist kein Wort Englisch sprechen.

Drei Jahre nach der Atomkatastrophe in der Präfektur Fukushima besteht nur für das 20-Kilometer- Sperrgebiet rund um das Kraftwerk, die Ortschaft Iitate sowie Teile von Katsurao, Minamisoma und Kawamata eine Reisewarnung.

BAR

Kommunikation

Telefon: Telefonzellen gibt es in japanischen Großstädten noch. Viele Ferngespräche nach Europa sind aber teuer. Deshalb lohnt es sich, eine Telefonkarte in einem Telefonladen zu kaufen. Etwa MCI Global Card.

WLAN: Internet ist an Flughäfen, in Restaurants und Hotels verfügbar. Im traditionellen Ryokan gibt es WLAN oft nur in der Lobby.

Mobil: Inzwischen kann man die eigene Mobil-Nummer auch in Japan benutzen, allerdings wird der GSM-Mobilfunkstandard GSM 900 und 1800 – anders als bei uns – nicht unterstützt. Etliche Anbieter wie etwa SoftBank Mobile verleihen Handys, in die die eigene SIM passt. Bei längerem Aufenthalt lohnt es, ein Handy mit japanischer Nummer bei SoftBank zu mieten.

Japanisches Zimmer mit Tatami Fußboden

Hotellerie

Überall gibt es Hotels westlichen Stils, die nicht immer westlichen Standards entsprechen. In Tokio bieten selbst Business-Hotels oft nicht viel Platz. Natürlich sind alle namhaften Ketten der Spitzenhotellerie vertreten. Viele internationale Hotels verfügen über Zimmer mit Tatami-Matten und Futons.

Wer echte Japan-Atmosphäre schnuppern will, übernachtet im Ryokan. Das sind Gasthäuser im traditionellen Stil, meist mit Halbpension. An der Türschwelle wechselt man die Schuhe gegen Pantoffeln. Die Zimmer sind einfach, aber elegant ausgestattet und mit Tatami-Matten ausgelegt. Das Abendessen gibt es im Zimmer. Zum Schlafen werden Futons ausgerollt.

Zwei Kuriositäten: 1. In Love Hotels, die oft Fantasie- Themen haben, zahlt man pro Stunde. 2. Kapselhotels bieten die wohl weltweit kleinste Wohneinheit. In einem Raum befinden sich oft Hunderte 2x1x1 Meter große Kapseln in zwei Reihen übereinander.

woman using smartphone in city at night

Apps

  • Talking Japanese Phrasebook: Hilft im Notfall ein bisschen weiter, wenn man auf eigene Faust unterwegs ist und in „Lost in Translation“-Situationen gerät.
  • Trains.jp: Nützliche Informationen in Englisch über Züge im Großraum Tokio. Enthält 110 Linien und 1.300 Stationen.
  • Find Tokyo: Elektronischer Kompass zur Orientierung in der unübersichtlichen Mega-City.

Originaltext: Andreas Hohenester

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1 Kommentar

  1. Zum Mobiltelefonieren benötigt man in Japan einfach ein UMTS-fähiges Handy. NTT DoCoMo und Softbank funken auch auf der gleichen Frequenz wie in Europa (2100 MHz). Lediglich au/KDDI verwendet nur den zu UMTS ähnlichen Standard CDMA2000 (was in Europa übliche Handys AFAIR nicht unterstützen).

    Weil vor rund vier Jahren die SIM-Karte eingeführt wurde (davor waren die fest in die Handys integriert), kann man inzwischen auch japanische Tarife verwenden.