Island – Aus Feuer und Eis entstanden

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Island ist, nach England, von der Fläche her (103.000 qkm) zwar der zweitgrößte Inselstaat Europas hat aber nur gut 320.000 Einwohner. Über 90 Prozent der Einwohner leben in den Städten. Die erste Assoziation für Island mag „nordische Einöde“ sein.

Aber dieses Land bietet noch viel mehr an Überraschungen, die nicht nur interessant, sondern ungewöhnlich sind. Im Frühjahr 2010 erregte der Ausbruch des sechstgrößten Vulkans Eyjafjallajökull weltweites Aufsehen, da die Folgen dieses Ausbruches die meisten nordeuropäischen Flughäfen lahmlegte. Da es in Island 31 tätige Vulkansysteme gibt, war dieser Vulkanausbruch nicht ungewöhnlich.

Neben den Vulkanen sind vor allem die vielen Geysire und Gletscher die Hauptsehenswürdigkeiten dieser Insel. Islands bekannteste Naturschönheiten sind der Wasserfall Gullfoss und die vielen Geysire in Haukadalur. Zu den weltweit noch größten Gletschern Vatnajökull, Langjökull, und Mýrdalsjökull kommt man nur mit geländegängigen Fahrzeugen. Und in den drei Nationalparks nahe Vatnajökull, Snæfellsjökull und Jökulsárgljúfur kann man die eindrucksvolle und einsame Landschaft Islands, umrahmt von Seen, Flüssen, Gletschern und Lavafeldern besonders intensiv genießen.

Island ist dank seiner Geothermie vollständig autark, was seine Energie- und Stromgewinnung betrifft: Island liegt zwar auch am warmen Golfstrom, aber die Geothermie beheizt unter anderem auch viele Gewächshäuser, in denen unter anderem auch die nördlichsten Bananen der Welt – nahe dem Polarkreis – gedeihen können.

Island – Land der Sagen und Mythen

Wenn man die Musik von Popgruppe Sygur Ros oder die Stimme der isländischen Sängerin Borg hört, glaubt man sich immer wieder in die einsam-mythische Landschaft Islands versetzt. Diese Insel ist auch die Heimat der Hexen und Trolle. Nicht nur in der berühmten „Edda“ wird darüber berichtet.

Seljalandfoss waterfall at sunset in HDR, Iceland

Einer der bekanntesten Schriftsteller Islands, der Nobelpreisträger Halldor Laxness machte diese Welt der Sagen und Legenden mit seinen Büchern wie „Seelsorge am Gletscher“, „Weltlicht“ und „Sein eigener Herr“ weltbekannt. Die ersten Besiedlungsspuren Islands stammen aus dem siebten Jahrhundert.

Wikinger, Schweden und Iren waren es. Allerdings fand man auch römische Münzen, die aus dem dritten Jahrhundert stammen. Auch Deutsche haben hier ihre ersten Spuren hinterlassen – der Missionsbischof Friedrich kümmerte sich seit 981, fünf Jahren lang, um die Christianisierung Islands und bis 1.103 gehörte Island zum Erzbistum Bremen.

 Ursprungsland der Demokratie

Island ist, neben Griechenland, ein weiteres Ursprungsland der Demokratie. In dem heutigen Nationalpark „Þingvellir“ (übersetzt: Ebene der Volksversammlung) und Weltkulturerbe, etwa 40 Kilometer östlich von Reykjavík entfernt, trafen sich seit 930 die wichtigsten Männer Islands jedes Jahr, um hier Recht zu sprechen und über die Geschicke ihrer Insel zu entscheiden. Hier wurde um 1.000 die christliche Religion endgültig angenommen und dieser Volksrat bestand bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, als die Dänen Island annektierten.

Von der Finanzkrise 2007 hat sich Island gut erholt. Die politischen und sozialen Systeme Islands zählen mit zu den besten Systemen weltweit und das Prokopfeinkommen ist immer noch sehr hoch. Neben der Landwirtschaft, der Fischerei, dem Maschinenbau und der Energiewirtschaft hat sich auch der Tourismus zu einer Haupteinahmequellen Islands entwickelt. Die meisten Gäste kommen aus Europa. Auch über 50.000 Deutsche besuchen Island jährlich.

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