Blumeninsel Madeira – die drei schönsten Wanderrouten

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Kilometerlange Sandstrände, Bettenburgen und Vergnügungsmeilen sucht man auf Madeira vergeblich, dafür ist die portugiesische Insel das Traumziel für Individualurlauber.

Die Natur könnte abwechslungsreicher kaum sein. Schroffe Küstenabschnitte und das grüne Landesinnere lassen sich am besten per Fuß erkunden. Ins Gepäck gehören Proviant, feste Wanderschuhe, ein Schirm und eine Taschenlampe.

In den Bergen: Vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo

Auf Madeira habe ich die Bergwelt lieben gelernt, genauer gesagt war es eine Wanderung vom Pico do Arieiro zum höchsten Berg der Insel, dem Pico Ruivo mit 1862 Metern. Ist der Gipfel des Pico do Arieiro auf Grund des nahegelegenen Parkplatzes noch gut besucht, reichen Sandalen auf der eigentlichen Strecke nicht mehr aus. Festes Schuhwerk ist unabdingbar, denn oftmals fallen die Felswände direkt neben dem Wanderweg steil in die Tiefe und immer wieder gilt es, viele Höhenmeter zu überwinden und die in den Fels gehauene Stufen zu nehmen. Vier Tunnel müssen durchquert werden, bis schließlich ein befestigter Weg zum Pico Ruivo hinaufführt. Hier oben wachsen Steinpflanzen, einige Gräser und Heidebäume. Der Ausblick auf die verschachtelten Bergketten ist atemberaubend. Die zerklüfteten Felsen zeigen sich grau und porös oder in Zinnoberrot, weiter unten sind sie reich begrünt. Als ich nach fünf Stunden wieder am Ausgangspunkt der Wanderung ankomme, weiß ich, dass sich die Anstrengung ausgezahlt hat. Die Bergwelt hat mich ganz für sich eingenommen.

Insel der Kontraste: Die schroffe Ostküste

Eher untypisch für Madeira, aber ebenso reizvoll wie der Rest ist eine Wanderung zum äußersten Zipfel der Ostküste. Vom Parkplatz in Caniçal aus ziehen mich die Klippen magisch an. Nur einige Gräser und Agaven wachsen hier, ansonsten erinnert die karge Szenerie eher an eine Wüstenlandschaft. Rotbrauner Stein und das blaue Meer stehen im reizvollen Kontrast zueinander. Bei dieser Wanderung ist man komplett der Sonne ausgesetzt, eine Sonnencreme sollte man also unbedingt dabei haben. Überhaupt ist die Tour anspruchsvoller als erwartet, weht doch ein staker Wind und sind die Wege steinig. Die einzig gefährliche, aber gesicherte Überquerung führt über einen fünf Meter breiten und 100 Meter hohen Grat der Bergkette. Wer die tosende Brandung liebt, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen und anschließend zum Rastplatz hinabsteigen. Hier lockt eine Bucht mit Kiesstrand und lädt im Sommer zum Baden ein. Ganz am Ende in Ponta de São Lourenço findet sich ein Berg, von wo aus sich der Blick auf die Nordküste und das offene Meer voll auskosten lässt.

Weg ins Paradies: Levada do Caldeirão Verde

Die wohl schönste Wanderung dauert etwas über drei Stunden und führt von Queimadas aus eine der vielen Levadas entlang. So heißen die Wasserläufe, die auf Madeira ab dem 15. Jahrhundert künstlich angelegt wurden, um das Regenwasser aufzufangen und zur Bewirtschaftung ländlicher Nutzflächen zu verwenden. Der 6,4 Kilometern lange Weg entlang der Levada do Caldeirão Verde führt mich blumengesäumte Pfade entlang, schlängelt sich um mehrere Berge und durch grüne Täler. Hortensien, Fichten und Lorbeerbäume sind hier in nie gesehener Dichte anzutreffen, an den Felswänden zur Linken suchen sich Ranken und Blumen genauso wie das Wasser ihren Weg. Die Levada bietet nicht nur grandiose Ausblicke auf die Natur, sondern auch das eine oder andere Abenteuer. So ist stellenweise der Weg weggebrochen und führt statt dessen über den steinernen Rand der Levada. Als es durch Felstunnel und unter Wasserfällen hindurch geht, weiß ich, warum der Reiseführer anrät, Taschenlampe und Regenschirm mitzunehmen. Am Ziel werde ich reich belohnt: Vor mir eröffnet sich ein Talkessel, auf der einen Seite über und über mit Farn und verschiedensten Blumen bewachsen, auf der anderen Seite findet sich ein kleiner See mit einem rund 100 Meter hohen Wasserfall. Madeira hat die Bezeichnung Blumeninsel redlich verdient, doch sie ist leicht untertrieben – für mich ist Madeira das Paradies.

 

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1 Kommentar

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