Ostseeinsel Rügen: Vor allem im Frühling eine Reise wert

2006

Wenn im Juli und August auf Rügen Hochsaison ist, dürfen sich die Besucher über viel Sonne freuen. Doch gleichzeitig tobt auf der Insel dann das Leben und nach Ruhe sucht man oft vergeblich.

Es lohnt sich also, Rügen außerhalb der Saison, also jetzt im Frühling oder aber zum Herbst hin anzusteuern. Denn all die hübschen Orte haben so viel mehr zu bieten als lange Sandstrände zum Sonnenbaden.

Das Herz von Rügen schlägt in Binz. Nur rund 5.700 Einwohner hat das Städtchen, die meisten von ihnen arbeiten in der Tourismusbranche. Kein Wunder, reiht sich doch entlang der Strandpromenade eine Traumherberge an die nächste. Empfehlenswert ist zum Beispiel das Hotel Am Meer & Spa. Die Zimmer sind zwar recht klein, aber modern und komfortabel eingerichtet. Das hauseigene Spa lädt zum Entspannen ein und nach den Massagen und Gesichtsbehandlungen dort fühlt man sich tatsächlich wie neugeboren.

Wer nicht so gerne im Hotel wohnt, mietet vielleicht eines der Luxus-Appartements direkt an der Seebrücke an, wo weiß getünchte Gebäude in typischer Bäderarchitektur erstrahlen und das eine oder andere Geschäft zum Shoppen einlädt. Zudem gibt es ein, zwei Restaurants mit weißen Tischdecken, in denen es sich stilvoll speisen lässt. Insgesamt geht es auf Rügen aber eher unkompliziert bis gutbürgerlich zu. Auf der Ostseeinsel muss sich niemand bemühen, der Etikette zu entsprechen.

Der Strand von Binz lädt zu langen Spaziergängen ein – im Frühjahr begleitet von den ersten Sonnenstrahlen, im Herbst vom Nebel, welcher die Szenerie in sanfte Farbverläufe taucht wie bei einem Aquarell. Gerade im Frühjahr, wenn es überall blüht, kann man die Umgebung gut mit dem Rad erkunden. Doch alleine schon fürs Sightseeing-Programm sollte man ein Auto auf jeden Fall dabei haben.

Eine Pflichtdestination für jeden, der nach Rügen kommt, sind die Kreidefelsen. Die berühmte Aussicht auf den Königsstuhl, die Caspar David Friedrich einst malte, gibt es so nicht mehr. Trotzdem ist der Ausblick von oben atemberaubend. Die steilen Felswände heben sich leuchtend weiß gegen das blaue Meer ab. Zu nah an den Rand treten sollte man allerdings nicht, denn immer mal wieder bricht ein Teil der Felsen ab. Der Strandabschnitt des im Norden gelegenen Kap Arkona wurde bereits gesperrt.

Ein Ausflug ans Nordkap zahlt sich aber aus, gibt es dort doch gleich drei Türme zu besichtigen. Der 35 Meter hohe Leuchtturm ist seit 1902 in Betrieb, während der ehemalige Marinepeilturm heute Ausstellungen beherbergt und der Schinkelturm als Standesamt dient. Einen Geheimtipp gibt es noch zum Schluss: Auf dem Rückweg durch Putgarten sollte man sich keinesfalls das Helene-Weigel-Haus entgehen lassen. Denn in dem Reetdachhäuschen wird der leckerste Streuselkuchen der Welt serviert!

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