Das schwäbische Meer – kulinarische Rundreise

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Der Bodensee ist als Urlaubsregion sehr beliebt, nicht nur der alljährlichen Festspiele wegen, sondern auch als kulinarisches Paradies. Unsere Tour führt uns entlang des Nordufers und macht einen Sterne-Abstecher über den See.

Vier-Kilo-Seeforellen

Neben frischem Fisch schwört Peter Vögele auf heimisches „Slow Food“: Kalbszüngle, zweieinhalb Wochen in Wacholder-Pfeffer-Lake eingelegt. Auch beim Wein setzt Vögele auf heimisches wie beispielsweise vom „Seegut Kress“ aus Hagnau und „Weingut Robert und Manfred Aufricht“ in Meersburg.

Die „Kräuterhexe“ liebt gefüllte Lachsforelle

Nur fünf Minuten nordöstlich, in Frickingen-Altheim dreht sich im „Löwen“  alles ums Grün. Auf ihren Spitznamen „Kräuterhexe“ angesprochen, lacht Küchenchefin Isolde Pfaff stolz, Lachsforelle mit Kräutern gefüllt zu Kartoffelgratin und Salatteller ist die Spezialität der Löwen-Wirtin.

Schloss Salem - Bodensee - Deutschland

Der Affenberg im fünf Kilometer süd-östlichen Salem ist eine bekannte Touristenattraktion. Ein kulinarischer Stopp lohnt sich im „Salmannsweiler Hof„. „Man schmeckt noch das saubere Wasser, so frisch ist unser Bodenseefisch“, freut sich Besitzer und Chefkoch Andreas Schiele.

Genießen Sie eine Weinreise zur Sternenküche

Von hier fahren wir hinunter zum See ins „Casala – Residenz am See„. Seit zehn Jahren ist das Haus am See mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnet, empfohlen mit drei Bestecken. !Ich habe Freude daran, künstlerische Aspekte im Perfektionismus auszuleben!, erklärt Küchenchef Markus Philippi. Der MICHELIN Tester empfiehlt: Gänseleber Casala, Konfierter Loup de Mer mit Basilikumspinat und Parmesan, Crescendo von der Valrhona Schokolade mit Erdbeeren und altem Balsamico.

Traumhaft gelegen ist die „Seehalde“ mit ihrer großen Terrasse direkt am Wasser bei Uhldingen, seit 1890 im Familienbesitz. „Wir sind hier aufgewachsen, die Fischer und Winzer kennen wir seit unserer Windelzeit. Sie beliefern und kommen auch zu uns zum Essen“, grinst Markus Gruler.

Klosterkriche Birnau am Bodensee

Heitere Gastgeber sorgen für Gaumen- und Augenschmaus

„Herzlich, Heiter, Heinzler“ steht auf der Speisenkarte des „Heinzler am See„. Vom Schweizer Ufer kommen Stammgäste mit dem Boot an den hauseigenen Steg, um sich an Heinzlers Bodenseefelchen in Mandelbutter mit buntem Blattsalat zu erfreuen.

Spazieren Sie zehn Minuten auf der Seestraße am Ufer entlang zum „Seehof“ am Yachthafen. Unter dem Einfluss der Haute Cuisine, gelernt unter anderem beim berühmten Paul Haeberlin im „Auberge de l’Ill“ im Elsass und im „La Gavroche“ in London, verzaubert hier Jürgen Hallermann Heimisches zu Gaumenfreuden.

Wir fahren östlich entlang des Seeufers. Im mit einem Bib Gourmand ausgezeichneten „Goldenen Rad“ in Friedrichshafen kann man beispielsweise Variationen von Bodenseefischen auf Kartoffelgröstl mit Gemüsestreifen und Weißweinsauce genießen.

Mit dem Katamaran zu den Sternen

Mit dem Katamaran geht es komfortabel über den See nach Konstanz. „Schönes genießen und sich daran erfreuen“, so beschreibt Küchenchef Dirk Hoberg seine klassisch-französische, modern interpretierte Küche im Gourmetrestaurant „Ophelia„, ausgezeichnet mit zwei MICHELIN Sternen.

Harbour of Lindau in Lake Constance, Germany

Ein großer Spielplatz: Sardinien trifft Bodensee

Fregola Sarda konkurriert mit geräuchertem Bodenseefelchenfilet mit Zwiebelkompott, Meerrettich und Felchenkaviarbutter. Küchenchef Mariano Pusceddu paart im Langenargener „Schuppen 13„, der mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet ist, italienische Lebenslust mit der Gastfreundlichkeit des Bodensees.

Ein paar Fußminuten entlang des Yachthafens kommt man zu Familie Pusceddus zweitem Restaurant, dem „Malereck„. Gaumenfreuden kann man hier auch beim Familienausflug entspannt genießen, direkt neben der malerischen Terrasse ist ein großer hauseigener Spielplatz.

Fahren wir am See gemütlich Richtung Lindau. „Die Natur gibt das Menü vor“, erklärt Thomas Kraus im „Schachener Hof„, mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet und zwei Bestecken empfohlen, als sein Fischer Klaus Schmidt vorfährt und ein „Überraschungspaket“ bringt: Felchenfilets, Hecht, Kretzer (im Schweizerischen: Egli) und eine 750-g-Bodenseeforelle.

Lindau am Bodensee

Sternenprämierte Sinneskunst zum Genießen und Mitnehmen

„La Cucina dei sensi, die Küche der Sinne“, verspricht Rainer Fischer in seinem „Villino„, das seit 1998 mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnet ist. Sein Motto ist: „Die Kunst zu verwöhnen“. Zutaten aus heimischen Regionen, inspiriert von den Küchen Italiens und Asiens, werden zu kleinen Kunstwerken arrangiert.

Die komplette Rundreise und meine frühmorgendliche Ausfahrt mit Bodenseefischer Sascha Kessler der Besuch bei den Sommeliers Rainer Hörmann und Jens Leutelt gibt’s zum Nachlesen bei MICHELIN Restaurants

Die Autorin: Inga Stracke

Ich schreibe als freie Journalistin für MICHELIN Restaurants, bevorzugt kulinarische Rundreisen, weil ich es liebe, immer wieder Neues kennen zu lernen – in der ganzen Welt, aber auch im eigenen Land – und mich auch kulinarisch immer wieder überraschen zu lassen.

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