The Queen speaks – Übernachtung im Soho House Berlin

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Es ist ein Hotel oder britischer „Private Member Club“ auf acht Etagen mit 40 Zimmern, inklusive Spa, Fitnesscenter, Restaurant und Bars. Das renovierte Bauhaus ist ein bisschen London in Berlin.

Das elegante Gebäude hat schon einiges erlebt, was Berlin zu dem gemacht hat, was es ist – nämlich einem der geschichtsträchtigen Orte in Europa. Kristallnacht, Krieg und die Roaring Twenties. Das Kaufhaus Jonass wurde hier in den zwanziger Jahren eröffnet und ein paar Jahre später wurden die jüdischen Eigentümer von den Nazis enteignet.

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Dann zogen die Nazis ein und nach dem Ende des Krieges die SED. Später stand das Gebäude fast 20 Jahre lange leer. Es befindet sich am Ende der Torstraße an der Grenze zum Prenzlauer Berg. Ich bin im Soho House angekommen und werde als Hotelgast begrüsst. Außer den Hotelgästen gewährt man nur Clubmitgliedern & Friends den Zutritt. Die neue Mitte halt.

Die Hotelzimmer gibt es in verschiedenen Größen, leider keine Suites. Sie bieten große, schöne Betten, Regenwald-Duschen, große Samsung Flachbildschirme und Cowshed Spa-Produkte, die ich übrigens sehr gerne mag. Einige Zimmer haben Plattenspieler, Schallplatten und eine dunkle Vertäfelung.

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Auf den Fluren des Soho House Berlin stehen Grammophone und alles ist im Art-déco-Style gehalten. Die Zimmer sollen an das Berlin der 20er-Jahren erinnern, das heißt Glamour und Internationalität versprühen. Während der Berlinale hat mal Madonna hier genächtigt und das ganze Hotel gemietet. Damien Hirst feierte auch eine Party im Soho House.

Stars wie Madonna und Hirst kennen das Hotel natürlich aus London, da kommt dieser Privatclub her – mitsamt seinem innenarchitektonischen Stil, also: Polstersessel mit Samtbezügen, Sofas mit Blumenmuster, heimelige Lese- und Kuschelecken. Die Berliner Dependance ist außerhalb Englands die einzige in Europa. Ansonsten gibt es noch Soho Häuser in New York, Florida und Hollywood.

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Über der Bar hängt ein großer Kristallleuchter, er stammt angeblich aus dem Hotel Savoy in London. Die Wände aus unverputztem Beton schaffen den begehrten loftigen Industriestyle. Hier treffen sich Schauspieler und Start-up-Millionäre und alle sind 24/7 online. Eine Mitgliedschaft ist begehrt, da nicht nur Madonna und Hirst hier waren, sondern auch Michael Douglas und George Clooney. So viel zum Glamour-Faktor.

Das Soho House, ist ein Treffpunkt mit cooler Atmosphäre für Künstler, Medienleute und Designer. Auf eine Mitgliedschaft im Londoner Stammhaus muss man jahrelang warten, hier nicht. Anders als in den britischen Traditionsklubs sind sogar auch Frauen erwünscht als Gäste und Mitglieder.

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Das Hotel spricht ein globales Publikum an, das diesen Stil versteht. Bar, Lounge, Restaurant, Wohnzimmer – der siebte und achte Stock – des Hauses sind fast rund um die Uhr geöffnet. Es gibt keinen festen Frühstücksraum, aber Toasts, Burger und Hauptgerichte bis in die Nacht.

Das ehemalige Office von Wilhelm Pieck kann man auch für Incentives und Events buchen. Auf der Dachterrasse im achten Stock gibt es einen Outdoor-Pool, der tatsächlich benutzt wurde. Dahinter schwebt die Kugel des Alex, dem Berliner Fernsehturm, und man hat die Aussicht auf den Berliner Dom und den Reichstag.

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Das Hotel ist eine herrlich subtile Mischung. Gottseidank wurde das Hotel nach der deutschen Wiedervereinigung an seinen ursprünglichen Besitzer zurückgegeben. Ich habe es genossen und gut geschlafen.

© Soho House Berlin / CHRIS TUBBS 2010

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