Der Valentinstag steht vor der Tür und alle Verliebten werden ganz romantisch. Keine Geschichte ist trauriger und gleichzeitig romantischer als alle anderen Liebesgeschichten dieser Welt – nämlich jene zwischen Romeo und Julia.

Es ist das Drama zweier junger Liebender, die verfeindeten Familien angehören, und sich gegen alle Widerstände unsterblich ineinander verlieben, und schließlich beide sterben. Schauplatz der Tragödie ist das mittelalterliche Verona. Obwohl William Shakespeare, der die Geschichte 1597 schrieb, selbst nie in Verona war, machte er die Stadt zum Mittelpunkt seiner Erzählung und damit zur Pilgerstädte für alle Liebespaare.

Romeo und Julia erleben

Viele Touristen kommen nach Verona, um auf den Spuren von Romeo und Julia zu wandeln. Auch wenn die Liebesgeschichte nur der Fantasie Shakespeares entsprungen ist, vermag es Verona, dass sich seine Besucher in die Gegebenheiten zu Romeos und Julias Lebzeiten versetzen können. Die ganze Stadt sprüht nur so von Liebe: Egal wo man hinschaut – überall findet man Liebende, die sich ewige Treue schwören. Sie kleben Liebesschwüre und ihre Initialien in allen Sprachen auf kleinen Zettelchen an die Wände Casa di Giulietta. Das angebliche Geburtstagshaus von Julia befindet sich in der Via Capello, nur wenige Meter vom Piazza delle Erbe entfernt.

Sich dort den berühmten Balkon der Julia anschauen, gehört ebenfalls zum Pflichtprogramm jedes Verona-Urlaubers. Ebenso wie ein Besuch der Bronzefigur der Julia. Die Berührung ihrer rechten Brust soll Glück bringen und dafür sorgen, dass die Liebe ewig hält. Wem das noch nicht romantisch genug ist, der sollte die Krypta des ehemaligen Klosters S. Francesco al Corso besuchen und dort  ein paar andächtige Minuten an Julias Grab verbringen. Was nicht jeder weiß: Man kann auch die Räumlichkeiten des Club de Giuletta, den viele aus dem Film „Briefe an Julia“ kennen, besichtigen. Dort sammeln die ehrenamtlich arbeitenden „Giuliettas“, Julias Sekretärinnen, seit 1972 jeden Tag die Briefe der unglücklich Verliebten ein, um diese zu beantworten.

Kultur pur

Neben dem Romeo-und-Julia-Kult, machen aber auch die vielen alten Denkmäler, die gothischen und romanischen Kirchen, die Renaissance-Paläste und Museen Verona sehenswert. Verona hat eine zauberhafte Altstadt mit zahlreichen historischen Bauwerken, von denen einige zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Unbedingt sehenswert ist die Arena von Verona, ehemals ein römisches Amphitheater, in der während der Sommermonate die berühmtesten Opern unter freiem Himmel aufgeführt werden. Das Teatro Romano, das in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. gebaut wurde, ergänzt das Sommerprogramm der Arena mit Theaterstücken von Shakespeare, Ballettaufführungen und dem Jazzfestival.

Antike Bauwerke

Imposant ist auch der antike Triumphbogen Arco dei Gavi, der im 1. Jahrhundert n. Chr. gebaut und und nach seiner Zerstörung durch die Franzosen am Castelvecchio wieder aufgebaut wurde. Eine weitere Attraktion stellt die Piazza delle Erbe dar, eine der schönsten Marktplätze Italiens und nach dem alten Kräutermarkt von Verona benannt. Der Palazzo Forti lädt außerdem zu einem Besuch der modernen Künste mit wechselnden Ausstellungen ein.

Juliastatue

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2 Kommentare

  1. Danke Katja, dieser Artikel ist sehr interessant und erklärt deutlich, wie eng der Zusammenhang zwischen Verona und Romeo und Juliet ist. Vor Kurzem habe ich von einer Initiative erfahren, die die Rolle von Verona als Stadt der Verliebte unterstreicht (und die mich ein bisschen überrascht hat!).

    Außer dem Besuch der Denkmäler von Verona, der uns an die tragische aber romantische Geschichte von Romeo und Julia erinnern – wie in der Artikel unterstrichen wird – bietet jetzt die Stadt Verona den Liebespaare eine neue Möglichkeit, um ihre Liebe in der Stadt zu feiern: man kann ein „Lovestone“ kaufen, um den Boden des Balkons der Verliebten (der sich genau gegenüber vom Balkon der Julia befindet) zu bedecken, und darauf eine Liebeswidmung eingravieren lassen. Auf diese Art können die Verliebte ihre Liebe verewigen und ihre Liebegeschichte mit der bekanntesten Liebegeschichte der Literatur verbinden (aber hoffentlich ist das Ende anders als das von den unglücklichen Romeo und Julia!!).

    Die romantischsten Paare werden diese Initiative sehr interessant finden (Kate und William, zum Beispiel, haben ihr „Lovestone“ schon gekauft), andere werden denken, dass es etwas zu süßlich ist und werden es als eine kommerzielle Initiative betrachten. Aber es muss unterstrichen werden, dass diese Initiative dafür gemeint wurde, den Balkon des Teatro Nuovo zu restaurieren. Der Balkon könnte zum Rahmen für kulturelle Initiative und Aufführungen werden, aber er brauchte renoviert zu werden, und die „Lovestone“ Initiative sollte dazu beitragen. Der Balkon der Verliebte ist Teil des historischen Gebäudes des Teatro Nuovo, das im Jahr 1846 errichtet wurde, und kann bis zu 200 Leuten annehmen.

    Die Zusammenhang zwischen Romeo und Juliet und die Stadt, die Katja in dieser Artikel sehr gut erklärt hat, findet jetzt auch neue Ausdrücksweise …