Tschechien – das Land der weißen Hirsche

2597

Es gibt sie nur noch an wenigen Orten der Welt: weiße Hirsche. Diese mystisch-märchenhaften Wesen mit strahlend blauen Augen kann man in mehreren Wildgehegen Tschechiens bewundern. Ihr Ursprung ist geheimnisumwoben. Man nimmt an, dass sie aus Persien stammen.

Vor über 200 Jahren haben böhmische Adelsfamilien mit der Zucht der weißen Hirsche begonnen. Heute leben um die 300 weißen Hirsche in den Wäldern Tschechiens. Die uralte Besiedlungsgeschichte dieses Landes mit seinen tiefen Wäldern, bizarren Berglandschaften und sanften grünen Hügeln gibt viel Raum für Mysterien und Legenden. Im mährischen Dolní Věstonice, im äußersten Südosten Tschechiens, wurde die über 28.000 Jahre alte, wunderschöne Venus von Věstonice gefunden.

Black Lake

Naturbelassene, ursprüngliche Landschaften

Auch diese prähistorische Tonfigur beweist eindrucksvoll, dass die Menschen hier sich schon seit Urzeiten gerne angesiedelt haben. Böhmen, so nennt man dieses kleine Land inmitten Europas auch – der Name stammt vom Stamm der Boier, die dieses Land einst auch besiedelt haben.  Für den, der naturbelassene, ursprüngliche Landschaften liebt, ist Tschechien schon längst kein Geheimtipp mehr. Während einer Urlaubsreise durch Böhmen findet man fast überall Plätze, die historisch gesehen viel zu erzählen haben.

In den berühmten Städten Tschechiens wie Prag, Brünn oder Pilsen kann man die alten Bauwerke und viele Kunstwerke besichtigen, die Zeugen längst vergangener Zeiten sind. Karl der Große und auch die Habsburger waren, wie viele andere Herrscherdynastien auch, die Machthabenden die über die Geschicke dieses Landes lange bestimmt haben. Von den Hussitenkriegen, über den Dreißigjährigen Krieg, bis hin zum Prager Frühling – Böhmen war, und ist einer der wichtigsten Wiegen der europäischen Geschichte.

Prag-iStock_000017101752Small

Tschechien und seine „Goldene Stadt“Prag

Prag war einst die Residenzstadt des früheren Heiligen Römischen Reiches und wurde so zu dem politisch-kulturellen Zentrum Europas schlechthin. Prag was immer schon eine multikulturelle Stadt. Hier wurden auch die ersten Universitäten Europas gegründet. „Die Mutter aller Städte“, so wird Prag auch genannt. Und schon vor vielen Jahrhunderten beeindruckte die Stadt mit seinen vielen reich verzierten Türmen, Burgen und Sakralbauten.

Zeitlos schön, so ist der Blick auf die weltweit bekannte Prager Burg, wenn man die Moldau auf der Karlsbrücke überquert. In den Häusern der Altstadt, die gotische und barocke Ursprünge haben, sind oft auch die tschechischen Gasthäuser untergebracht, die berühmt sind für ihre deftige böhmische Küche. Mit einem der besten Biere überhaupt und den böhmischen Knödeln kann man es sich richtig gut gehen lassen.

"Bürgermeister und Bürgermeisterin" - Adersbacher Felsenstadt

Panoramablick über Tschechien und Polen

Aber nicht nur die Sehenswürdigkeiten der tschechischen Städte sind besonders interessant. Die zahlreichen Höhlen Böhmens und auch das zerklüftete Riesengebirge sind nicht nur begehrte Filmkulissen, hier kann man einmalig schöne Naturlandschaften durchwandern. Im Riesengebirge, dort wo Rübezahl sein Unwesen treibt, entspringt auch die Elbe. Von der 1.602 Meter hohen Schneekoppe hat man einen weiten Panoramablick über Tschechien und Polen.

Und wenn man sich nach den ausgedehnten Besichtigungs- und Wandertouren ausruhen und um seine Gesundheit kümmern will, gibt es wohl keine traditionsreichere Kurstadt wie Karlo Vari – Karlsbad. Hier kurten schon die Reichen und Berühmten des Mittelalters. Die abwechslungsreichen Naturlandschaften Tschechiens und seine geschichtsträchtigen Städte laden immer wieder zu besonders interessanten Urlaubsreisen ein.

Ihr wollt keinen Artikel mehr aus dem HRS Reiseblog verpassen? Dann folgt uns doch per Mail oder RSS-Feed.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

1 Kommentar

  1. Sehr geehrte Frau Lövenich,

    ich lese Ihre Zeilen und denke,Karl der Große- Sie meinten bestimmt den „grossen“ Karl IV?

    Sehr schöne Fotos!!!

    Mit vielen Grüssen, Helena GAnicka, Prag