Irland – die Insel des traurigen Lachens

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Wer Irland bereist, will das Besondere finden. Irland ist bestimmt kein herkömmliches Urlaubsland für die schnelle Sightseeingtour. Seine jahrtausendealte Besiedlungsgeschichte wartet immer wieder mit Sehenswürdigkeiten und uralten Mythen und Sagen auf, die einen in eine andere Welt versetzen.

Überall auf der Insel findet man Megalithgräber aus der Jungsteinzeit, die älter sind als Stonehenge. Die bekanntesten Standorte für Megalithgräber sind in Knowth bei County Meath und in Newgrange. Später besiedelten die Kelten Irland. Im County Fermanagh auf der Insel Boa zeugt eine geheimnisvolle und immer noch gut erhaltene Götzenfigur, die die Form eines Janus hat, von der Zeit der Kelten. Fast überall begegnen einem die Geschichten, Sagen und Märchen dieses Landes, vor allem auch in den Liedern und Gedichten. Dies beweist die weltweit größte Sammlung der irischen Folklore in der Universität in Dublin. Über 100.000 Mythen, Märchen und Legenden wurden hier schon gesammelt.

Die Iren singen, tanzen und lachen gerne. Besonders in den zahlreichen irischen Pubs wird gerne aufgespielt. Auch die vielen tiefsinnigen irischen Dichter sind weltbekannt. Von William Butler Yeats stammt der Spruch: „Als Ire habe ich einen ausgeprägten Sinn fürs Tragische. Er macht mir die gelegentlichen heiteren Phasen erträglich.“ Dieses Zitat beschreibt die typische irische Lebensart – nachdenklich, kauzig, humorvoll und auch traurig. Irland ist irgendwie auch ein Land der Individualisten – und deshalb ist man vor Überraschungen nicht sicher, wenn man dieses Land kennenlernen will.

Dublin Irland Innenstadt

Irland – viele Farben von Grün

Irland wird immer die „Grüne Insel“ genannt. Wer sich auf die Reise quer durch Irland macht, wird aber schnell feststellen, dass es sehr viele Schattierungen der Farbe Grün in Irland gibt. Ob es das satte Grün der Viehweiden ist oder das Smaragdgrün nahe der über 1.400 Kilometer langen Küstenlandschaft – überall faszinieren einen die abwechslungsreichen Landschaftsbilder. Im Westen Irlands sind es die außergewöhnlich erstarrten Formen eines Kalksteinbuckels, des sogenannten Burren, eingebettet in eine kleine Welt von verwunschenen Seen, Flüssen und Höhlen. Im County Antrim beginnt der Weg des Riesen Finn MacCool, der hier der Sage nach, nach Schottland stapfte.

Cliffs of Moher in Co. Clare, Ireland

Es ist die bizarre Landschaft des Giant’s Causeway, eine fantastische Ansammlung von Basaltsäulen, entstanden durch frühere Vulkanausbrüche. Und wer das Wasser liebt: Während einer Flussfahrt auf dem über 340 Kilometer langen Shannon kann man ganz gelassen die abwechslungsreichen Panoramen von ursprünglichen Naturreservaten, bis hin zu den typischen kleinen Dörfern auf sich wirken lassen. Wer die Einsamkeit und wilde Naturschönheit sucht, der kann sich auf eine der vielen kleinen Inseln Irland zurückziehen.

Giant's Causeway stones and mountain

Der Genießer weiß, dass entlang der Küste immer besonders guter, frischer Fisch auf der Speisekarte der Restaurants angeboten wird. Und ein altes irisches Sprichwort sagt: „Wenn ein irischer Poet weint, fließen Tränen gemacht aus Whiskey.“ Ob schottischer oder irischer Whiskey besser ist? Man sagt, irische Mönche waren die Ersten, die dieses Getränk der Dichter und Denker gebrannt haben sollen. In einer der vielen irischen Whiskeydestillen kann man darüber philosophieren. Und auch in dem irischen Whiskey steckt eine Essenz von dieser Insel, die einen nicht nur durch die vielen Farben von Grün immer wieder fasziniert.

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