Alternativ die Welt entdecken

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Es muss nicht immer die Pauschalreise sein, das wissen wir spätestens seit Anbruch der Couchsurfing-Ära, aber welche Möglichkeiten gibt es noch, die Welt zu entdecken?

Der Klassiker – Work and Travel

Grundsätzlich funktioniert das ja überall: Auch in fernen Ländern erhält man gegen Arbeit Geld und deswegen ist Work and Travel für längere Aufenthalte die erste Wahl vieler Reisender. Die beliebtesten Reiseziele sind immer noch Australien, Kanada, Neuseeland und die USA. In Europa stehen England, Irland, Spanien, Frankreich und Italien ganz oben auf der Liste. Wer sich für das Arbeiten im Ausland entscheidet, ist grundsätzlich frei in der Wahl des Jobs. Das kann Surfunterricht auf Hawaii, Farmarbeit in Kanadas Wildnis oder der Eisverkauf an Australiens Traumstränden sein.

Working Holidays

„Work and Travel“ und „Working Holidays“ werden dabei oftmals synonym verwendet, doch aufgepasst: Nicht bei allen Working Holidays verdient Ihr wirklich Geld! Wer beispielsweise als Betreuer in einem amerikanischen Sommercamp mitfährt, erhält zwar freie Kost und Logis, aber keine Bezahlung. Bei beiden Formen der Auslandsarbeit benötigt Ihr ein Working-Holiday-Visum. Es wird von Australien, Neuseeland, Kanada, Japan und einigen weiteren asiatischen Länder vergeben. Für Work and Travel in den USA benötigt man in der Regel ein J1-Visum.

Working-Holiday-Visum

Es ist ein Jahr gültig und wird Euch nur einmal im Leben ausgestellt.

  • Es berechtigt, bezahlte Gelegenheitsjobs von jeweils maximal sechs Monaten Dauer pro Job anzunehmen.
  • Es kann online oder per Post beantragt werden. Voraussetzung dafür:
    • Ihr seid zwischen 18 und 30 Jahre alt,
    • Kinderlos,
    • Deutscher Staatsbürger,
    • Ihr habt mindestens 3000 Euro auf der hohen Kante und
    • ein saubereres polizeiliches Führungszeugnis

Für einen Aufenthalt in den USA benötigt Ihr das „J1-Visum“. Es gelten die gleichen Voraussetzungen wie für ein Working Holiday Visum, aber zusätzlich noch folgende Regeln:

  • Zur Beantragung benötigt ihr das „DS-2019-Formular“.
  • Ihr müsst in jedem Fall bereits eine Jobzusage aus den USA haben.
  • Ihr dürft maximal 30 Tage vor Arbeitsbeginn einreisen.

 Freiwilligenarbeit – Freies Jahr & Entwicklungshilfe

Sich freiwillig im Ausland zu engagieren, wird hinsichtlich der zunehmenden Globalisierung für bewusste junge Menschen immer selbstverständlicher. Besonders in Afrika, wo das klassische Work and Travel in der Regel eher unüblich ist, stellt die Freiwilligenarbeit eine tolle Alternative dar. Die Möglichkeiten zum Volunteering sind schier grenzenlos, wie die folgenden Beispielprojekte verdeutlichen:

Computerunterricht erteilen

Zur Verbesserung der Berufschancen von Einheimischen in Ghana, Marokko oder Südafrika vermittelt Ihr vor Ort Kindern und Erwachsenen grundlegende PC-Kenntnisse.

Ausgrabungen in Rumänien

Helft mit bei Ausgrabungen in Rumänien! Dabei untersucht Ihr neolithische, römische oder mittelalterliche Stätten und unterstützt einheimische Forscher, Fundstücke freizulegen und zu dokumentieren.

Ernährungsaufklärung in Peru

In Perus ländlichen Regionen leidet ein Drittel der Kinder unter Fehlernährung. Zur Unterstützung eines Aufklärungs-Projektes auf dem Gebiet der Ernährung werden keine fachlichen Vorkenntnisse benötigt.

Häuserbauen in Afrika

In Südafrika und Ghana werden immer helfende Hände bei Hausbauprojekten benötigt.

Inka-Dorf in Peru restaurieren

Im „Heiligen Tal“ in Peru helft Ihr als archäologisch interessierte Freiwillige die Inka-Terrassen wieder zugänglich zu machen.

Community Work

Wer Lust auf das Gemeindeleben hat, kann mit Einheimischen leben und sich mit und für sie engagieren.

Tierpflege und Naturschutz

Hierbei kann man im Tierheim, in Vogelauffangstationen oder in Meeresschutzstationen aktiv werden. Auch Regenwaldschutzprogramme und der Einsatz in Nationalparks sind möglich.

Unterricht geben

Volunteers unterrichten vor allem Sprachen an Grundschulen, Sekundarschulen oder sogar Universitäten. Ein Sprachstudium ist dafür in der Regel nicht nötig.

Sozialarbeit

Soziale Einrichtungen wie Waisenhäuser, Kindergärten oder Wohnheime für Behinderte sind ebenfalls Einsatzorte. Wichtig: Solange ihr für Eure Mitarbeit kein Geld verdient, benötigt ihr kein spezielles, sondern lediglich ein Touristenvisum!

Au Pair

Auch ein Jahr als Au Pair in der Ferne ist eine Möglichkeit, die Welt zu sehen. Oberstes Gebot: Ihr solltet Spaß am Umgang mit Kindern haben und die Sprache der Gastfamilie perfekt beherrschen!

Reisejournalist sein

Warum nicht mal losfahren und über die Besonderheiten der Umgebung schreiben? Gute Artikel über die kleinen Details am Rande verkaufen sich gut an die heimischen Lokalmedien. Dafür im Urlaub mal zu Stift und Zettel greifen und die Einheimischen interviewen. Ihr werdet Euch wundern, was die so alles zu erzählen haben!

Und noch ein heißer Tipp: Das „Around the World Ticket“

Die genialste Erfindung seit es das Reisen gibt, denn mit diesem Kombi-Ticket ist die Weltreise gar nicht so weit entfernt! Es gibt kaum eine Route, die mit diesem Ticket nicht gebucht werden kann und das Tolle: Man bucht sich verschiedene Flüge zusammen und zahlt am Ende insgesamt nur einen Pauschalpreis, das heißt zum Beispiel: Afrika (Johannesburg), Australien, Neuseeland (Auckland/Christchurch/Queenstown), Fiji-Inseln/USA (San Francisco/ Los Angeles/ New York), Asien (Bangkok/Singapore/Hong Kong/ Mumbai/ Shanghai/ Beijing/ Tokio) schon für 1.300 Euro! Wahnsinn, oder?

Generell nützlich:

  • Bucht ein Versicherungspaket mit Kranken-, Unfall-, Haftpflicht-, und Gepäckschutz. Je nach Versicherer und Leistung kostet es zwischen 20 und 125 Euro monatlich.
  • Erkundigt Euch beim Hausarzt oder dem Tropeninstitut nach Impfungen und Medikamenten. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür.
  • Für längere Aufenthalte lohnt sich die Anschaffung eines Transporters, der im Notfall auch eine Schlafmöglichkeit bietet.

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