Kulturhauptstadt 2013: Marseille und das Hotel Mama Shelter

1426

Vor kurzem besuchten wir endlich mal wieder die Stadt Marseille. Marseille wurde für das Jahr 2013 gemeinsam mit der Stadt Kosice in der Slowakei als Kulturhauptstadt Europas ausgewählt.

Mit diesem begehrten Titel, der von der Europäischen Union vergeben wird, werden Marseille und die umliegende Region für Frankreich die einzige Europäische Kulturhauptstadt auf absehbare Zeit sein. Denn nach 2013 wird es wohl einige Jahre dauern, bis wieder eine französische Stadt den Titel Kulturhauptstadt Europas tragen darf.

Marseille, die zweitgrößte Stadt  Frankreichs, war unter Napoleon III. die bedeutendste Hafenstadt des französischen Kaiserreichs. In Anbetracht ihres schlechten Images als Schauplatz von Drogenkriegen befürchtete man zunächst, dass dies Probleme hervorrufen könnte, was es aber bisher nicht tat.

City centre of Marseille, France

Eine von Staat und Region gegründete Agentur setzt eines der größten Stadtentwicklungsprojekt Europas um. Ziel ist es, den öffentlichen Raum für die Bevölkerung zurückerobern und auf dem Schauplatz eine zeitgemäße südländische  Metropole zu werden. Schon jetzt gibt es Licht, Sonne, einen großen Hafen und viel Lebensfreude.

Auf den Märkten findet man Gemüse aus Frankreich, Kokosnüsse aus Santo Domingo und beim Fischhändler gehen unter Geschrei frischer Fisch, Gambas und Muscheln aus Galizien über den Tisch. Die Algerier bieten Oliven, Datteln, Honig; die Marokkaner betreiben eine Metzgerei mit Lamm, Kalb, und Huhn. Der Geruch frischer Minze liegt in der Luft und wir laufen entlang der schönen  Großbürgertumshäusern auf den Alten Hafen zu.

port de Marseille

Hier wurde nicht nur für die Kulturevents 2013 renoviert. Viele der Fassaden haben noch den Look der Vergangenheit. Die meisten  Jalousien sind verschlossen und es schaut etwas trist aus. Um das Hafenbecken herum fügen sich zahllose Brasserien, und Restaurants aneinander, der Wind bläst kräftig. Eine typische Hafenstadt, alles verläuft allerdings eher gemütlich und wenig hektisch.

Es passt auch zu Marseille, dass viele Kulturevents nicht mit dem Start des Kulturjahres, sondern erst im Juni, manche erst im November 2013 starten. Marseille hat seinen eigenen Slow Blues. Die großen, neuen Museen neben der Hafeneinfahrt am Fort Saint-Jean sollen aber die postindustrielle Karriere als Business Standort einleiten.

Mama Marseille_nuit13

Wir checkten ein im neuen Mama Shelter, das nicht ganz den Glanz des Mama Shelter in Paris hat.  Beim Check-in gibt es zwei Optionen: Blick auf die Straße oder auf eine Dachterrasse mit Aussicht. Wir nehmen die Aussicht. Eine schöne Suite war bereits reserviert, etwas klein und mit einem winzigen Bad. Dennoch wir sind glücklich.

Es gab es viel Licht im Zimmer, nettes Personal einen hübschen Innenhof und ein großes Bett. Dieses war äußerst komfortabel, gekleidet in weißer  Baumwolle mit einer Sammlung von verschiedenen Kissen. Der Raum hatte eine Dachschräge mit Blick in den Marseiller Sternenhimmel. Das Bad klein, aber elegant und funktional mit ein paar schönen Kiehl-Produkten.

MAMA MARSEILLE_15-10-12 10530 OK

Es gibt wie bei allen Mama Shelter Hotels keinen Zimmerservice, was kein Nachteil ist. Im Erdgeschoss befinden sich eine Bar und ein Restaurant, oftmals spielt  eine lokale DJ Berühmtheit wie DJ Bobzilla. Das Restaurant serviert französische Küche mit mediterranem Touch. Wir nahmen Dorade und eine Fischsuppe, ganz ausgezeichnet.

Fazit: Insgesamt sind alle Zimmer nicht so außergewöhnlich wie bei der Mama in Paris. Vielleicht ist dies aber auch der kleine Unterschied zur Hauptstadt. Marseille wird die andere Stadt am Meer bleiben und auch das Gegenteil einer Metropole, zumindest das Gegenteil von Paris. Die Taxifahrt zum Airport kostet beinahe soviel wie in Tokyo, nämlich 70 Euro. Egal, ich bin gerne in Südfrankreich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.