Hotel Copacabana Palace in Rio de Janeiro

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Willkommen in Rio de Janeiro. Ich fühle mich wie im Sambódrom, die ganze Stadt tanzt und schwebt zwischen Anmut und Leidenschaft, farbenfroh und mit Federn beschmückt.

Eingecheckt wird im Hotel Copacana Palace. Es gilt als das schönste Grandhotel Brasiliens, erbaut 1923, ein fantastisches  5-Sterne-Luxushotel. Es liegt direkt an der Copacabana und bietet einen grandiosen Meerblick. Das Copacabana Palace zog schon immer die glamourösen Menschen an und wurde mit der Eröffung eines der Wahrzeichen von Rio de Janeiro.

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Fred Astaire und Ginger Rogers tanzten hier zusammen, Madonna und die Rolling Stones waren da. Ja, bestimmte Hotels verkörpern den Glanz einer Stadt und ihre Geschichten und Skandale halten diese  lebendig. Das Copacabana Palace ist einer von diesen Orten, ein legendärer Treffpunkt der globalen Celebrity Szene. Seit Jahrzehnten kommen Stars aus Musik, Bühne, Politik und Sport ins Hotel um feine Küche, Samba und Eleganz zu erleben.

Das Hotel wurde vom französischen Architekt Joseph Gire, der auch das Negresco in Nizza und das Carlton in Cannes zu seinen Häusern zählt, entworfen und im Jahr 2005 umfangreich saniert. Die neue Beleuchtung der Fassade ermöglicht es, dass das Hotel tagsüber so hell leuchtet wie in der Nacht. Mit einer Fläche von über 12.000 Quadratmetern gehört es zu den begehrtesten Immobilien in Brasilien.

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In seiner Liebe zum Detail stellt das Copacabana Palace eine klassische Ehe von lateinamerikanischen und europäischen Stilen dar und es ist reich an Geschichten und noch reicher an Skandalen. Marlene Dietrich trat als Sängerin im goldenen Saal des Copa Palace auf. Noch am Premierenabend ließ sie die Wände ihrer Garderobe neu streichen, weil die Farbe nicht dem im Vertrag festgelegten Farbton entspricht.

Kurz vor ihrem Auftritt verlangt Dietrich nach einem mit Sand gefüllten Champagnerkübel „Mein Kleid ist so eng, damit kann ich unmöglich zum Klo hinuntergehen“. Gesagt, getan das Hotel erfüllte ihr diesen Wunsch und die Dietrich war froh.

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Der legendäre „Citizen Kane“ Regisseur Orson Welles sollte einen Propaganda-Film für die USA in Brasilien drehen. Ziel die Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA und Brasilien. Ein paar Tage gefiel ihm das Projekt, dann interessieren ihn nur noch brasilianische Mädchen und Ausflüge in die Sexbodegas.

Welles wollte jetzt lieber einen Film über die Entstehung des Sambas produzieren – ohne Storyboard drehte er ein paar Monate lang vor sich hin. Legendärer Höhepunkt, nach viel Koks und Caipirinha  wirft er die gesamte Einrichtung seines Zimmers in den Hotel-Pool. Der Hoteldirektor und die Hollywood Studios mögen das nicht, Welles verliert den Job und muss seinen Aufenthalt selbst zahlen.

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Brasilien, Samba und Fussball gehören zusammen. Eigentlich vergöttern die Brasilianer Fußball, aber die Freude der Hoteldirektion kennt Grenzen. Das musste auch der fussballbegeisterte Popstar Rod Stewart feststellen. 1977 fliegt er aus dem Copacabana Palace, weil er nicht auf dem Strand vor dem Hotel, sondern in der Präsidentensuite gegen den Ball getreten hat.

Ein Bild geht zu Bruch, die Wände müssen neu gestrichen werden. Es folgte der Rauswurf. Die Zeit heilt alle Wunden. 2014 will er wieder im Copacabana Palace wohnen, wenn er denn darf. Wir freuen uns auf die Fußball WM 2014.

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