Hotel Blow up Hall 5050 in Posen

1889

Unsere Anreise erfolgte diesmal nicht mit dem Flugzeug, sondern mit der Bahn und es hat sich gelohnt. Der neue Hauptbahnhof von Posen ist wirklich State of the Art mit futuristischer Glasfassade und somit die perfekte Einstimmung fürs Avantgarde Hotel Blow up Hall 5050.

Ein musealer Ort inmitten der Stadt Posen. Es gibt wahrlich preislich günstigere Varianten von vielen anderen Häusern, aber es ist ein wirklich ein interessantes Hotel.  Das Blow Up Hall 50 50 gehört zu der Kunstgalerie von Grazyna Kulczyk. Sie gilt als die reichste Frau Polens, wobei ihr Mann mit verschiedenen Gas-, Elektro- und Mediengeschäften auch etwas zum Vermögen dazugesteuert hat.

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Einige Leute sagen sogar, das die Ikone der polnischen Kunstszene von dem schnöden Tun ihres Mannes gelangweilt war und deshalb etwas eigenes entwickeln wollte. Heraus kam das Blow Up Hotel – ein wirklich erstaunliches Projekt. Der Hotelname geht auf den Kultfilm „Blow up“ von 1966 zurück. Er spielt im London der Swinging Sixties und ist ein Must see für alle Fotografen.

Das Hotel liegt auf einem Brauereigelände. Bis 1980 war es das Betriebsgelände der Brauerei, danach lag das Fabrikgelände zunächst viele Jahre da nieder. Später begann man das Backstein-Gebäude zu restaurieren und im Jahr 2003 wurde es wieder eröffnet. Es trägt den Namen Stary Browar, hat Designpreise gewonnen und ist nun auch die Location des Blow Up Hall 5050.

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Diese Haus mit 22 Zimmern ist eine Melange aus Boutiquehotel und Kunstinstallation. Es setzt  auf minimalistisches Design als Kontrast zum historischen Erbe. Eine Lobby gibt es nicht. Man ist umgeben von industrieloftartigen Backsteinwänden und einer großen Treppe.

Grazyna Kulczyk hat hier wirklich ein außergewöhnliches kleines Museum geschaffen. Ihr Ziel war es Kunst und Kultur mit den Annehmlichkeiten eines Hotels zu verbinden. Man checkt mit dem Mobiltelefon ein; Türschlüssel gibt es keine. Jeder Gast bekommt beim Check-in in der Lounge ein iPhone als virtuellen Concierge.

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Mit dem iPhone geht er dann durch den abgedunkelten Flur. Plötzlich leuchtet ein Bildschirm neben der Tür auf. Danach öffnet sich unsere Zimmertür und schon steht man in seinem Zimmer – einem Interieurkunstwerk aus Glaswänden, schlichten Designmöbeln, schwarzem Marmorbad und modernen Designerlampen. Es hat mir sehr gefallen und eine Stunde habe ich mich mit dem gesamten technischen Schnick-Schnack beschäftigt.

Dann ab in die Stadt zum Abendessen. In Posen findet man einen wunderschönen Marktplatz, einige Jugendstilvillen und das Kaiserschloss. Die 1910 fertiggestellte Residenz wurde von Albert Speer, dem Hofarchitekten Adolf Hitlers, umgebaut. In Posen überlegte man deshalb nach dem Krieg zunächst, das „deutsche“ Schloss abzureißen. Doch nun ist daraus ein Kulturzentrum geworden.

Bar

Posen ist eine interessante Kulturstadt. Ich mag besonders den Beachclub aus Containern, der am Ufer des Flusses Künstler und Kunstliebhaber anzieht. Für kulturell Interessierte Menschen bietet die Stadt eine Menge; für uns leider nur das Nachtleben. Großartige Piroggi, einige Vodka und dann ab ins Bett. Ich habe gut geschlafen und ein leichtes Frühstück genossen. Dann ging es auch schon zum Bahnhof und zurück nach Berlin.

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