Der gemeinsame Weihnachtsmarktbesuch bietet sich zum Ende des Jahres hin immer wieder gerne als gemeinsames „After-Work“-Event mit den Kollegen an. Doch Vorsicht: Einerseits lässt sich der Zusammenhalt des Teams in entspannter Atmosphäre stärken, andererseits tut sich zwischen Glühwein und Essen aber auch das ein oder andere Fettnäpfchen auf. Wie Sie peinliche Nachwirkungen vermeiden und den Weihnachtsmarkt als positives Erlebnis in Erinnerung behalten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Ist die Teilnahme am gemeinsamen Weihnachtsmarktbesuch Pflicht?

Für einige ist der Weihnachtsmarkt das Highlight des Jahres, für andere ist es ein Horror-Szenario, sich nach Feierabend durch die Massen kämpfen zu müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass man seine Kolleginnen und Kollegen ohnehin schon den ganzen Tag auf der Arbeit sieht und so manch einer seine private Zeit lieber mit Partner oder Freunden verbringen möchte. Da stellt sich die Frage: Ist es unhöflich, den Besuch abzusagen,  wenn Sie so gar keine Lust auf das weihnachtliche Vortreiben haben? Natürlich ist es keine Pflichtveranstaltung, mit den Kollegen auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Ihre Abwesenheit könnte von den Kollegen aber auch falsch interpretiert werden. Der ein oder andere mag denken, dass Sie kein Interesse daran haben, ihre Freizeit mit Ihren Vorgesetzten und Ihren Kollegen zu verbringen. Wenn Sie gute Gründe haben, dass Sie nicht mit auf den Weihnachtsmarkt gehen können, sollten sie diese rechtzeitig kommunizieren; ansonsten springen Sie einfach über den Schatten und begleiten Ihre Kollegen zumindest für eine Stunde, um nicht als Spaßbremse zu gelten.

Wie schaut es mit Begleitung aus?

Sie können die Pflege Ihrer privaten und beruflichen Kontakte theoretisch kombinieren, in dem Sie beispielsweise Ihre Partnerin oder Ihren Partner auf den Weihnachtsmarkt mitbringen. Um verwunderte Blicke und Irritationen zu vermeiden, sollten Sie dies aber vorher mit Ihren Kollegen absprechen. Es schaut reichlich unglücklich aus, wenn Sie mit Partner oder Freund auflaufen, Ihre Kollegen aber eigentlich eine interne Veranstaltung aus dem Besuch des Weihnachtsmarkts machen wollten.
Haben Sie sich darauf verständigt, eine Begleitung mitnehmen zu können, sollten sie sich natürlich nicht nur mit dieser Person unterhalten, sondern die gemeinsame Zeit mit den Kollegen nutzen, um sich gegenseitig kennen zu lernen. Schließlich sind gemeinsame Freizeitaktivitäten mit den Kollegen dafür gedacht, sich nicht nur über berufliche, sondern auch über private Themen auszutauschen um so die Atmosphäre im Team aufzulockern und den Zusammenhalt zu stärken.

Wie viel Glühwein darf es sein?

Ein leckerer Glühwein gehört auf dem Weihnachtsmarkt einfach dazu. In geselliger Runde mit den Kollegen schmeckt dieser sogar noch viel besser. Aber: Auch wenn Sie gerne auch zwei oder drei Runden mitnehmen, sollten Sie Ihre Grenzen kennen. Schließlich gibt es genauso wie nach jedem lustigen Abend im privaten Bereich auch mit den Kollegen einen Morgen danach. Und gerade dann ist es mehr als unangenehm, wenn Sie sich nicht daran erinnern können, ob Sie beispielsweise peinliche Geschichten aus Ihrer Jugend preisgegeben haben, welche nicht unbedingt für die Ohren des direkten Vorgesetzten bestimmt sind. Außerdem sollten Sie am nächsten Morgen fit erscheinen und zumindest den Eindruck erwecken, dass Sie am gestrigen Abends verantwortungsvoll die Kontrolle über sich hatten.

Genauso sollten Sie vermeiden, nach einigen Glühweinrunden über Ihre inneren Sorgen und Ängste zu sprechen. Gewisse private Themen, wie zum Beispiel Beziehungsprobleme sollten zumindest im Gespräch mit dem Chef auch privat bleiben. Dafür sind schließlich die engsten Vertrauten zuständig. Besser sind unverfängliche Smalltalk-Themen. Behalten Sie einfach insgesamt Ihre berufliche Rolle auch in entspannter Glühweinatmosphäre im Hinterkopf.


Sich gegenseitig mehr kennen lernen: Wie privat darf es werden?

Wenn wir gerade von Peinlichkeiten in Verbindung mit Alkohol sprechen, sollten wir in dem Zusammenhang auch auf ein weiteres Fettnäpfchen eingehen, in das in Verbindung mit übermäßigem Alkoholkonsum gerne getappt wird: Annäherungsversuche. Unter Umständen wird es im Teammeeting peinliche Auswirkungen haben, wenn Sie bei ihrer Präsentation anfangen, jedes Grinsen der Kollegen auf sich zu beziehen. Kollegen, die sich gegenseitig sympathisch finden, sollten zum kennen lernen eine andere Gelegenheit wählen, als das gemeinsame „After-Work-Event“ mit den Kollegen als Showplatz.

Gehaltsverhandlungen und Feedbackgespräche gehören ins Office

Sie sind schon lange unzufrieden mit Ihrem Gehalt? Sie haben nach dem letzten erfolgreichen Projekt keine Gehaltserhöhung bekommen und das stört Sie schon lange? Keine Frage, es ist sinnvoll das anzusprechen, allerdings ist es eine Frage des richtigen Timings. Gehaltsverhandlungen gehören nicht auf den Weihnachtsmarkt im Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten, auch wenn gerade zwischen den Glühweinständen eine lockere Atmosphäre herrscht. Verschieben Sie das besser auf einen Tag im Büro, denn im nüchternen Zustand gestaltet sich ein solches Gespräch viel effizienter.

Dies gilt auch für Feedback-Gespräche. Ihrer Meinung nach ist eine bestimmte Person für das Scheitern eines Projektes verantwortlich? Sie wollten schon immer loswerden, dass die Aufteilung des letzten Projektes nicht nach Qualifikation, sondern nach Sympathie erfolgte? Es ist wichtig, den richtigen Ansprechpartnern seine Einschätzungen zu geben, um zu vermeiden, dass Fehler sich wiederholen. Allerdings gehören auch diese Themenpunkte ins Office.


Zu guter Letzt: Genießen Sie das Event im Rahmen der Möglichkeiten

Die genannten Tipps sollten Sie nicht davon abhalten, auf dem Weihnachtsmarkt mit den Kollegen Spaß zu haben und sich zu entspannen. Nutzen Sie das Event um mit den direkten Kollegen aber auch mit den Kollegen, mit denen auf Sie auf der Arbeit nicht jeden Tag im direkten Kontakt stehen, zu netzwerken. Bleiben Sie authentisch, versuchen Sie allerdings nicht über die Stränge zu schlagen. So wird der gemeinsame Weihnachtsmarktbesuch zu einem angenehmen Event, welches durchaus positive Auswirkungen auf Ihre berufliche Zukunft haben kann.

In welche Fettnäpfchen sind Sie schon mal auf gemeinsamen Events mit den Kollegen getappt? Teilen Sie gerne Ihre Erfahrung mit uns in den Kommentaren!

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2 Kommentare

  1. Ich hasse diese Unsitte in Deutschland, dass Firmen meinen, man müsse seine private Zeit für die Firma opfern, alles auch noch selber zahlen und dann darf der Partner nicht einmal mit kommen.

    An solchen Veranstaltungen habe ich ehrlich gesagt keinerlei Interesse. Mit Leuten, die einem sympatisch sind, kann man sich auch einfach privat verabreden und auf den Weihnachtsmarkt gehen.

    Oder aber halt Chef zahlt, wenn man schon die Zeit außerhalb der Arbeitszeit dafür opfert, und / oder man darf den Partner mitbringen. Weihnachtsmarktbesuch ist halt etwas anderes als eine interne Weihnachtsfeier.

  2. Die Empfehlungen und Tipps sind sehr lehrreich, und tragen viel zum guten Betriebsklima bei.
    Wichtig vor dem Marktbesuch sich die wichtigsten Regeln nochmals in Erinnerung rufen. Beim
    Glühwein langsam uns sparsam trinken.
    Viel zur Fröhlichkeit in der Gruppe beitragen indem man strahlt und etwas zurückhaltend ist