Allenstein ist wahrhaft ein lebendiges Stück Geschichte. Gegründet im 14. Jahrhundert, kann man hier bis heute zahlreiche beeindruckende Bauten aus den verschiedensten Epochen bewundern. Ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt ist die prachtvolle Burg Allenstein. Sie wurde von 1353-1360 als Ordensburg des Deutschordens errichtet. Im 18. Jahrhundert gestaltete man die mittelalterliche Burg während mehrerer Umbauphasen im Stil des Barock und Klassizismus sowie der Romantik um. Heute befindet sich hinter ihren Mauern das Museum für Ermland und Masuren. Darüber hinaus lebte der berühmte Astronom Nikolaus Kopernikus im 16. Jahrhundert einige Jahre in der Burg, wovon bis heute ein Denkmal im Park der Burg zeugt. Hier kann man über 100.000 Exponate unter anderem aus den Bereichen ermländische Sakralkunst, niederländische Porträtmalerei oder zeitgenössische Grafik besichtigen. Das hügelige Umland wird von den malerischen Seen der Allensteiner Seenplatte und ausgedehnten Waldgebieten geprägt. Darüber hinaus besitzt Allenstein als Hauptstadt der Provinz Ermland-Masuren und als Sitz des Erzbistums Ermland große Bedeutung für die Region.
Lage: An der Alle zwischen Ermland und Oberland
Allenstein liegt im Nordosten von Polen. Der nächstgelegene Flughafen ist in Danzig, etwa 180 Kilometer nordwestlich der Stadt. Allerdings gibt es von und nach Allenstein aus zahlreiche Schnellbusverbindungen in die meisten polnischen Großstädte. Auch ist die Stadt an mehrere wichtige Schnellstraßen angebunden, die sich in ihr kreuzen. Darüber hinaus ist die Stadt durch seinen Hauptbahnhof an den Fernzugverkehr angebunden. Regionalbahnen verkehren über beide Bahnhöfe der Stadt und der innerstädtische Personennahverkehr erfolgt über Straßenbahnen.
Kultur: Konkathedrale, Kirchenbau und altes Stadttor
Liebhaber verschiedener Architekturstile werden in Allenstein voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Die historische Altstadt hält zahlreiche weitere Highlights bereit. Die eindrucksvolle St.-Jakobus-Kirche aus dem 15. Jahrhundert ist seit 1972 die Konkathedrale des Erzbistums Ermland. Der mittelalterliche Bau erhielt durch etliche Umbauten Elemente der Gotik und Neugotik, in der auch die Innenausstattung gehalten ist. Die Kirche Unserer Lieben Frau aus dem 17. Jahrhundert wurde im Stil des Spätbarock errichtet. Die Krönung der prachtvollen Innenausstattung aus Fresken, Skulpturen und Heiligenbildern ist die Orgel mit 5000 Pfeifen. Mechanisch betriebene Heiligenfiguren verzieren das beeindruckende Instrument und tanzen sogar wenn die Orgel gespielt wird. Auch das Hohe Tor im Stil der Backsteingotik mitsamt den noch intakten Abschnitten der mittelalterlichen Stadtmauer ist einen zweiten Blick wert.
Freizeitaktivitäten: Kajaktour und typisch polnische Küche
Mögen Sie es sportlich aktiv? Dann unternehmen Sie doch einmal eine Kajaktour durch die Flüsse der Region oder aber über die großen Masurischen Seen. Von dieser Perspektive aus kann man die Landschaft der Masuren am eindrucksvollsten erleben. Im Borker Horst gibt es zum Beispiel echt wildlebende Wisente zu bestaunen. Im Anschluss an den Ausflug kann dann in eines der verschiedenen Restaurants eingekehrt werden. Zum Beispiel in das Tawerna, ein typisch polnisches Restaurant am nördlichen Ende der Stadt. Idyllisch an einem kleinen See gelegen, kann man auf einer großzügigen Holzterrasse speisen und gleichzeitig den Ausblick auf die schöne Landschaft genießen.