Der Luft- und Kneippkurort Tecklenburg präsentiert sich als mittelalterliches und frühneuzeitliches Städtchen, in dem die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Der Innenstadtkern ist geprägt von wunderschönen und liebevoll sanierten Fachwerkhäusern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Der Verlauf der Straßen und Gassen ist in seiner ursprünglichen Form geblieben, sodass sich der Eindruck einer frühneuzeitlichen Stadt verstärkt, wenn Besucher einen Spaziergang durch den Ort machen. Aufgrund dieser mittelalterlichen Ansicht trägt Tecklenburg auch den Beinamen „westfälisches Rothenburg“. Die romantische Burgruine mit gleichem Namen lässt die bedeutende Vergangenheit der Stadt erahnen. Von großer Bedeutung war sie deshalb, weil sie als Stützpunkt auf einer wichtigen Handelsstraße ausgewiesen war. Da sie außerdem auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela liegt, galt sie schon seit frühester Zeit als guter Rastplatz und Durchgang für Pilger.
Lage: Zwischen Osnabrück und Münster
Tecklenburg liegt im nördlichen Nordrhein-Westfalen im Tecklenburger Land. In ungefähr 30 Minuten sind Autofahrer in Osnabrück und in 40 Minuten in Münster. Über die Bundesautobahnen A1 und A30 ist die Stadt mit dem Auto schnell aus allen Richtungen erreichbar. Bahnfahrer fahren bis in das circa 3 Kilometer entfernte Lengerich und dann weiter bis in die Stadt mit dem Bus.
Kultur: Festspiele in der romantischen Burgruine
Die Tecklenburg, nach der die Stadt benannt wurde, ist in einer Urkunde namentlich um 1126 erstmals aufgetaucht. Die Stadtrechte erhielt die Siedlung 1338. Die Grafen von Tecklenburg herrschten hier einige Jahrhunderte, bis der Ort an Preußen überging. Das Grabmal des 1557 verstorbenen Grafen Konrad von Tecklenburg ist von Johann Brabender kreiert worden und kann in der Pfarrkirche betrachtet werden. Die Burg wurde lange instand gehalten, im 18. Jahrhundert aber aufgegeben und geschleift, sodass heute nur noch die Ruine steht. Diese dient als Kulisse für Theater und Musical Freilichtspiele, die in den Sommermonaten regelmäßig aufgeführt werden.
Freizeitaktivitäten: Wandern auf dem Hexenpfad oder einem Kneipp-Kurweg
Als Bergstadt wird Tecklenburg deshalb bezeichnet, weil sie in einer sehr hügeligen Landschaft liegt, die unter anderem von den Ausläufern des nahegelegenen Teutoburger Waldes geprägt ist. Für Wanderer, Radfahrer und Naturfreunde bietet diese Landschaft herrliche Bedingungen, sich in freier Natur zu bewegen. Die Wege durch die Wälder und Flure sind weit verzweigt und gut beschildert. Auch in der Natur stoßen Besucher teilweise auf die Tecklenburger Geschichte. Auf dem sagenumwobenen Wanderweg „Hexenpfad“ beispielsweise können Wanderer die Burgruine, das Rolandsgrab und den Heidetempel besichtigen. Empfehlenswert ist der Kneipp-Gießkannenweg, auf dessen Pfaden die geforderten Beine und Füße im Kneipp-Tretbecken und einigen Wassertretstellen gekühlt werden können. Der Kurpark ist für Familien von besonderem Interesse, da hier Lamas und Alpakas Sie auf Ihrem Spaziergang begleiten können. Ein besonderes Denkmal in dieser Gegend stellt das Wasserschloss Haus Marck dar. Der Herrensitz wurde im 14. Jahrhundert errichtet und diente im Westfälischen Frieden als Verhandlungsort. Heute kann dort nicht nur über die Geschichte Wissenswertes erfahren werden, auch finden hier regelmäßig musikalische Veranstaltungen statt.