Die Region des östlichen Ruhrgebietes wird seit jeher mit dem Bergbau in Verbindung gebracht. Auch heute geht es in der Kamener Zeche Monopol lebendig zu. Als Heinrich Grimberg und Friedrich Grillo zum Ende des 19. Jahrhunderts den Bergbau in Kamen voranbringen wollten, fehlte ihnen der Name für die neuerworbenen Kohlefelder. Auf dem Oberbergamt nach dem Namen gefragt, erinnerten sie sich an den vorigen Abend und benannten ihren neuen Besitz kurzerhand nach dem Champagner, mit dem sie angestoßen hatten: Heidsiek Monopole. So lautet die Sage. Heute wird in den stillgelegten Räumen der Zeche als Technologie- und Gründerzentrum „Technopark Kamen“ getüftelt und innovativ gearbeitet.
Lage: Auf halber Strecke zwischen Dortmund und Hamm
Kamen liegt rund 15 Kilometer südwestlich von Hamm und 20 Kilometer nordöstlich von Dortmund. Mit dem Auto erreicht man die Stadt über das Kamener Kreuz. Hier kreuzen sich die Autobahnen A1 und A2. Von Dortmund und Hamm erreicht man Kamen über verschiedene Direktverbindungen der Bahn in nur wenigen Minuten.
Kultur: Der Schiefe Turm und die Kamener Altstadt
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört die Pauluskirche. Sie erkennt man schon von Weitem an dem romanischen Turmbau aus grünem Sandstein. Der von den Kamenern als „Schiefer Turm“ bezeichnete Bau stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der Sage nach soll die Dachhaube bewusst schief gebaut worden sein, um der vorherrschenden Windrichtung entgegenzuwirken. Heute ist die Pauluskirche das Wahrzeichen von Kamen und ist im Stadtlogo verewigt. Unbedingt sollte man bei einem Spaziergang durch die Altstadt den gut erhaltenen Fachwerkhäusern in der Weißen Straße, am Alten Markt und den umliegenden Straßen Aufmerksamkeit schenken. Eine Besonderheit weist die Rathausapotheke auf. Der Fachwerkbau besitzt die seltenen öffentlichen Kolonnaden, wie man sie sonst vornehmlich in Großbritannien findet. In Kamen kann man mit der Fünf-Bogen-Brücke aus dem Jahr 1846 eine der ältesten noch erhaltenen Eisenbahnbauwerke Deutschlands besichtigen. Die Steinbrücke im Fluss Seseke wurde auf tausenden Eichenpfählen errichtet.
Freizeitaktivitäten: Das Kunstprojekt „Über Wasser gehen“
An der Seseke kann man auch wunderbare Ausflüge unternehmen. War der Fluss früher ein offener Abwasserkanal, wurde er in den letzten Jahren renaturiert. Anlässlich der RUHR.2010 wurde das Kunstprojekt „Über Wasser gehen“ ins Leben gerufen. Seitdem kann man im nordöstlichen Ruhrgebiet und an den Ufern der Seseke Kunst im Zusammenspiel mit Natur erleben und entdecken. Künstlerische Projekte werden hier nicht nur öffentlich ausgestellt, sondern sind ein Teil des ökologischen Umbauprozesses. Acht dauerhafte Installationen können zu Fuß oder mit dem Rad besichtigt werden. Die Kunstroute führt durch mehrere angrenzende Orte.