Was die Norder natürlich schon lange wissen, ist seit 2010 auch offiziell anerkannt: Das Meer und die gute Küstenluft halten fit! Dank seiner idyllischen Lage, unweit der Nordseeküste und der ostfriesischen Inseln, ist die Stadt ein beliebtes Urlaubsziel. Nordsee, Deiche und das Wattenmeer als Teil des Weltnaturerbes prägen hier die Landschaft und ziehen Besucher in ihren Bann. Aber natürlich hat Norden noch mehr zu bieten, als Deichspaziergänge und Wattwandern. In einer der ältesten Städte Ostfrieslands gibt es auch Baudenkmäler und kulturelle Highlights zu bestaunen. Und wem das nicht reicht, der kann einen Ausflug in die Welt der ostfriesischen Traditionen unternehmen und herausfinden, was nun genau die Unterschiede beim Boßeln und beim Klootschießen sind.
Lage: Die nordwestlichste Stadt auf dem deutschen Festland
Wenn man Norden sucht, wird man im äußersten Nordwesten Niedersachsens fündig. Die Stadt ist über die beiden Stadtteile Norddeich und Westermarsch II mit der Nordsee verbunden. Der Küste vorgelagert sind unter anderem die beliebten ostfriesischen Inseln Juist und Norderney. Zwischen den Inseln und der Küste erstreckt sich das Wattenmeer. Über die Bundesstraße B72 sind die A31 und das etwa 30 Kilometer entfernt liegende Emden leicht erreichbar. Zwei der drei Bahnstationen sind an den Fernverkehr der Deutschen Bahn angebunden, wodurch Städte wie Münster, Köln oder Berlin gut mit dem ICE erreichbar sind. Neben einem Yacht-, Sportboot- und Fischereihafen, gibt es in Norddeich auch einen Fährhafen, der die Hauptverbindung zu den Inseln Juist und Norderney darstellt. Das Stadtgebiet ist durch Busse gut erschlossen.
Kultur: Kirchenschätze, Patrizierhäuser und Windmühlen
Wann genau die Stadt gegründet wurde, lässt sich heute nicht mehr sagen, da aus dem frühen Mittelalter nur wenige Dokumente erhalten sind. Sicher ist, dass Norden 1255 erstmals urkundlich erwähnt wurde und schon damals eine große Rolle für das ostfriesische Umland als wichtiges Handelszentrum einnahm. Die beeindruckende Ludgeri-Kirche erzählt als größter erhaltener mittelalterlicher Sakralbau noch heute von dieser bewegten Zeit und lädt mit seiner berühmten Arp-Schnitger-Orgel zu besinnlichen Orgelkonzerten. Am schönen Norder Marktplatz befinden sich außerdem liebevoll sanierte Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert wie die Dree Süsters oder das Schöninghsche Haus. Als weiteres berühmtes Wahrzeichen der Stadt schmückt die Deichmühle, neben zwei weiteren schön erhaltenen historischen Mühlen, den Süden Nordens.
Freizeitaktivitäten: Waloseum, Watt und Wellenreiten
Wem ein Bummel über den hübschen Marktplatz mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten nicht ausreicht, der kommt in Norden voll auf seine Kosten. Natürlich kann man sich in der herrlich maritimen Landschaft am besten bei einem Wattspaziergang entspannen, aber auch für Entdecker wird hier viel geboten. In der Seehundstation Nationalpark-Haus kann man, neben den possierlichen Seehunden und Kegelrobben, im dazugehörigen Waloseum ein Pottwal-Skelett bestaunen. Neben unzähligen Wassersportmöglichkeiten wie Wellenreiten und Windsurfen gibt es auch für Golfbegeisterte ein vielfältiges Angebot. Besucher können sich auf der Golfanlage Schloss Lütesburg austoben oder den anliegenden Schlosspark im englischen Stil erkunden. Freunde der ostfriesischen Eigenarten können sich beim örtlichen Boßelverein schlau machen, was denn nun genau wo und wie geworfen wird und den hiesigen Volkssport direkt ausprobieren.