Auf der ruhigen Halbinsel Jasmund liegt die Gemeinde Sagard. Bereits 1750 entstand hier das erste Kurbad auf Rügen, auch wenn der Ort nicht direkt am Wasser liegt. Heute zieht es Besucher hier her, die abseits der Badeorte im historischen Flair, das Sagard versprüht, etwas von der Kultur der Ostsee-Region kennen lernen möchten. Zu den Sehenswürdigkeiten und Orten zum Verweilen gehören der ehemalige Kurpark Brunnenaue und der historische Ortskern. Wunderschöne Bürgerhäuser zieren hier die Straßen und erzählen ihre Geschichten. Im Zentrum trifft man auf die spätromanische St.-Michael-Kirche, die hier bereits 1210 erbaut wurde. Ausflüge in die Umgebung führen nach Vorwerk, Polkvitz und Neddesitz, wo man den Hauch der Vergangenheit mit den goldenen Zeiten der Rügener Großgrundbesitzer einatmen kann.
Lage: Auf der Halbinsel Jasmund
Sagard ist eine Gemeinde auf der Insel Rügen und dort wiederum auf der Halbinsel Jasmund angesiedelt. Von der zentralen Stadt Bergen auf Rügen trennt der Ort 16 Kilometer, bis nach Sassnitz beträgt der Weg rund sieben Kilometer. Nach der Anreise auf die Insel Rügen hält man sich auf der B 96 um nach Sagard zu gelangen. Mit der Bahn erreicht man die Gemeinde über Stralsund und Sassnitz sowie im Zweistundentakt über Rostock.
Kultur: Die Kirche erzählt die Historie der Gemeinde
Zu den kulturellen Highlights der Ortschaft gehört die St.-Michael-Kirche. Vor allem der Innenraum erzählt ein Stück weit die Geschichte der Region. Die Beichtstühle, die Besucher im Chorraum vorfinden, stammen aus der kriegerischen Zeit zwischen 1648 und 1815, als die Region teilweise unter schwedischer Herrschaft stand. Der sehenswerte Altar im Barock-Stil wurde zwischen 1726 und 1727 in der Werkstatt des Stralsunder Holzbildhauers Elias Keßler gefertigt. Noch viel älter ist der dreiteilige Wandschrank, der neben dem Altar seinen Platz gefunden hat. Er wurde etwa 1450 erbaut und um 1800 mit seinen heutigen Blumenmotiven bemalt. Interessant ist auch die Geschichte von dem Gestühl, der Kanzel, des Taufstandes und der Orgelempore. Diese wurden um 1830 umgebaut, nachdem französische Truppen die Kirche während einer Besetzung als Lazarett nutzten.
Freizeitaktivitäten: Die Bronzezeit erkunden
Bei einem Ausflug sollte man eines der größten Hügelgräber Norddeutschlands besichtigen, das sich im Süden von Sagard befindet. Man nennt es Dobberworth und mit seiner Höhe von 15 Metern, einem Umfang von 150 Metern und einem Durchmesser von 40 Meters ist es Rügens größtes Hügelgrab. Viele Mythen ranken sich um diesen Grabhügel aus der Bronzezeit – eindrucksvoll ist er allemal. Entspannung findet man unweit der Gemeinde in Neddesitz. Dort kann man es sich in dem Whirlpool, dem etwa 30 Grad warmen Wasser oder im Saunabereich der Jasmar Therme gut gehen lassen.