Kelsterbach war schon immer von rastlos Reisenden geprägt: Früher unterhielten die Römer hier eine Siedlung an der Fernstraße gen Süden, heute übernachten zahllose Gäste des Frankfurter Flughafens in den Hotels von Kelsterbach, um am nächsten Morgen gut ausgeruht ihren Flug anzutreten. Für Reisende, die am frühen Morgen einen Flug ab Frankfurt nehmen müssen oder erst spätabends landen, ist ein Hotel in Kelsterbach empfehlenswert: Der Bahnhof Kelsterbach liegt an der S-Bahn-Strecke zum Flughafen und die beiden Linien S8 und S9 bringen Passagiere in nur drei Minuten zum Regionalbahnhof im Flughafen. In die andere Richtung ist der Frankfurter Hauptbahnhof ebenfalls nur 15 Fahrtminuten entfernt. Wer mit dem Auto anreist, profitiert nicht nur von der Anbindung Kelsterbachs an die A3 und die A66, sondern auch von günstigen Parkplätzen, auf denen das Auto während der Flugreise sicher abgestellt werden kann. Neben den Passagieren des Frankfurter Flughafens zieht Kelsterbach auch viele Geschäftsreisende an, denn bedingt durch die Flughafennähe haben sich zahlreiche große Firmen in der Stadt niedergelassen. Dabei dominieren Logistik-Dienstleister wie die Lufthansa Systems AG und FeDex sowie chemische Unternehmen, die mit der Hoechst AG im benachbarten Höchst eng verbunden sind. Trotzdem ist Kelsterbach kein trister Industriestandort, sondern eine hübsche Stadt, die auf eine lange Geschichte zurückblickt. Wer als Privatreisender ein Hotel in Kelsterbach bucht, um später zum Flughafen zu fahren, sollte sich Zeit für einen kleinen Rundgang nehmen. Für Aufregung sorgte vor einigen Jahren ein menschlicher Schädel aus der Cro-Magnon-Epoche, dessen Alter auf 32.000 Jahre datiert wurde und der Kelsterbach zur Heimat des ältesten modernen Europäers gemacht hätte. Leider handelte es sich bei der "Dame von Kelsterbach" um eine Fälschung. Bewiesen ist jedoch, dass der Ort am Main bereits in der Bronzezeit (circa 1000-2000 vor Christus) besiedelt war und dass später Römer für einige Zeit hier heimisch waren. Im Mittelalter dominierte das schöne Renaissance-Schloss Kelsterbach, auch Wolfenburg genannt, die Stadt, das jedoch im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Heute sind nur noch einige Grundmauern erhalten. Häufig wird angenommen, dass der als "Schwedenschanze" bezeichnete Wall am oberen Rand der Kelsterbacher Terrasse Standort der schwedischen Truppen war, die von dort das Schloss mit Kanonen beschossen, doch tatsächlich weist der denkmalgeschützte Wall auf eine frühmittelalterliche Befestigungsanlage hin. Im Nebel der Zeit verschwand auch die Kelsterbacher Porzellanmanufaktur, die im Keller des Schlosses eingerichtet worden war und deren letzte noch vorhandene Werke in der Großherzoglich-Hessischen Porzellansammlung in Darmstadt besichtigt werden können.