Lage und Geschichte von Berlin-Britz
Britz wurde im dreizehnten Jahrhundert von Slawen gegründet, die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Berliner Stadtteils erfolgte 1237. Bei der Bildung von Groß-Berlin im Jahr 1920 wurde das Dorf Britz ebenfalls eingemeindet und dem Bezirk Neukölln angeschlossen, der namensgebende Ort war vor 1920 ebenfalls selbstständig. Zwischen dem Zweiten Weltkrieg und 1990 gehörte Berlin-Britz gemeinsam mit dem Bezirk Neukölln zum amerikanischen Stadtbezirk. Der ländlich geprägte Stadtteil veränderte sich durch eine umfangreiche Baumaßnahme zwischen 1924 und 1926 deutlich, als auf dem Gelände des ehemaligen Britzer Ritterguts zwei Wohnungsbaugenossenschaften jeweils eine eigene Großsiedlung bauten. Während der deutschen Teilung strahlte der Radiosender RIAS sein besonders für die Bewohner der DDR gedachtes Programm über einen in Berlin-Britz stehenden Sendeturm aus. Wichtige U-Bahnhöfe im Stadtteil sind Parchimer Allee und Britz-Süd. Einen S-Bahnhof hat der Stadtteil nicht, ein Hotel in Britz ist aber durch einen Busanschluss zum Bahnhof Südkreuz an den Berliner Regional- und Fernverkehr angebunden. Das Schloss Britz geht auf ein altes Gutshaus zurück, heute befindet sich im Gebäudekomplex eine Ausstellung zur Wohnkultur der Gründerzeit. Daneben gibt es im Schloss regelmäßig Sonderausstellungen und Konzerte. Die bekannteste Figur im Gutspark ist die Statue eines Milchmädchens. Die Britzer Mühle ist eine von wenigen in Berlin erhalten gebliebenen Holländermühlen. Das sehenswerte heutige Bürgerhaus von Berlin-Britz wurde Ende des zwanzigsten Jahrhunderts als Krankenhaus gegründet und war vor der Eingemeindung der Gemeinde Britz nach Berlin das Kreiskrankenhaus des damaligen Kreises Teltow. Die Dorfkirche Britz befindet sich außerhalb des Stadtteilzentrums auf einer Anhöhe und stammt aus dem Jahr 1250. Bei ihr handelt es sich um eine typische Dorfkirche aus Feldsteinen. Die Innenausstattung stammt aus späteren Jahren; der barocke Altar wurde 1720 eingeweiht, die modernen Glasmalereien fertigte der in Kirchenkreisen bekannte deutsche Künstler Charles Crodel 1948 an. Die Hufeisensiedlung aus den 1920er Jahren wurde als erstes bedeutende Projekt des sozialen Wohnungsbaus von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft. In der Siedlung befindet sich ein Denkmal für den 1934 im Oranienburger Konzentrationslager ermordeten Schriftsteller Erich Mühsam. Ein über HRS gebuchtes Hotel in Britz ermöglicht den schnellen Zugang zu innerstädtischen Erholungsgebieten. Das Gelände der ehemaligen Berliner Bundesgartenschau ist heute teilweise als gemeinnütziges Umweltzentrum Freilandlabor Britz zugänglich, in einem anderen Teil des Gartenschaugeländes befindet sich der Britzer Garten. Im Freizeitgelände finden Urlauber Erholung an einem See, zudem bietet sich die Fahrt mit einer überwiegend am Wochenende fahrenden Parkeisenbahn an. Das auffälligste Kunstwerk im Britzer Garten ist die Skulptur Fette Henne von Rolf Szymanski. Die Skulptur wurde 1984 aufgestellt und gilt heute als Wahrzeichen für Britz. Zu den Natursehenswürdigkeiten im Neuköllner Stadtteil gehört auch das gemeinnützige Weingut Britz, dessen Weine Urlauber an Ort und Stelle probieren können. Weitere Möglichkeiten zu Spaziergängen bieten sich dem Besucher eines Hotels in Britz mit dem Carl-Weder-Park und der kleinen Grünanlage Britz-Süd. Ebenfalls in Berlin-Britz gelegen ist der nach dem Bezirk benannte Parkfriedhof Neukölln mit unterschiedlichen Statuen, von denen das Bildnis einer Wasserträgerin am bekanntesten ist. Ohne Figur und damit für den Friedhof einzigartig ist die Schöpfstelle Fisch, die ihren Namen nach der ungewöhnlichen Form des Brunnens bekommen hat.