Was hat die Geschichte Feuchtwangens mit Tauben zu tun? Jede Menge, denn es ist eine Gründungssage überliefert, in der eine Taube zum Lebensretter wurde. Als Karl der Große nämlich vom Fieber gebeutelt auf Jagd ging, rastete er auf einem Fichtenstock. Weit und breit sei kein Wasser in Sicht – bis eine Taube aus dem Gebüsch auftauchte und Karl dem Großen so den Weg zum Quellwasser wies. Nach ein paar Tropfen aus dem Brunnen war er wieder gesund – und versprach genau an dieser Stelle ein Kloster und eine Kirche zu errichten. Heute erinnert die Feuchtwangener Stiftskirche an diese tierische Begegnung Karls des Großen mit der Taube, die im Übrigen namensstiftend für das Taubenbrünnlein war. Noch heute gibt es diesen Brunnen. Doch dieser ist nicht das einzige Highlight, das Besucher regelmäßig ins mittelfränkische Feuchtwangen lockt. Darüber hinaus sind Volks- und Altstadtfest regelmäßig gut besuchte Traditionsfeste. Kunst und Kultur wird beim Sommerfühlfestival der richtige Rahmen geboten.
Lage: Nach Feuchtwangen führt nur eine historische Bahn
Feuchtwangen liegt im Flusstal der Sulzach und der Wörnitz. Die Stadt ist über die Bundesstraße B25 sowie die Autobahnen A6 und A7 verkehrstechnisch gut angeschlossen. Die reguläre Bahn hält allerdings nicht im Ort; dafür gibt es zwischen Nördlingen und Feuchtwangen einen historischen Museumsbahnverkehr. Die Lage der Stadt im fränkisch-schwäbischen Schichtstufenland erklärt die charakteristischen Täler nebst bewaldeten Höhen.
Kultur: Feuchtwangens Marktplatz steht im Kunstführer
Vergleichsweise alt ist die Stadt Feuchtwangen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie nämlich in Zusammenhang mit dem Benediktinerkloster St. Salvator – und das bereits im Jahr 818/819. Heute können die Besucher der fränkischen Stadt die Geschichte im Rahmen eines Stadtrundgangs erleben. Der Marktplatz der Stadt Feuchtwangen hat es bis ins Dehio-Handbuch geschafft. In diesem Kunstführer, der Anfang des 20. Jahrhunderts ins Leben gerufen wurde, wird der Marktplatz Feuchtwangens als „Festsaal Frankens“ bezeichnet. Eine schöne Auszeichnung für den Platz, an dem ein eiserner Röhrenbrunnen samt einer Statue der Minerva aus dem 18. Jahrhundert zu sehen ist. Darüber hinaus laden die sich anschließenden Straßenzüge auf einen Streifzug durch die Geschichte ein. Wahre Zeitzeugen vergangener Tage sind auch die Häuser, die an die Stadtmauer gebaut wurden. Noch heute können entlang von malerischen historischen Gassen Teile der ehemaligen städtischen Befestigung besichtigt werden. Stadttor gibt es nur noch eines von dreien. Das ist in der Hindenburgstraße zu besichtigen.
Freizeitaktivitäten: Kultur trifft Natur
Es wird gefeiert in Feuchtwangen – und das nicht nur einmal im Jahr. Regelmäßig locken die Kreuzgangspiele Freunde des Freilichttheaters nach Feuchtwangen. Die Gegend um den historischen Marktplatz entwickelt sich zur Feiermeile beim Altstadtfest und auch die Mooswiese, Feuchtwangens großes Volksfest, ist ein traditionelles Highlight im Terminkalender der Stadt. Aufgrund der geographisch malerischen Lage in gleich zwei Flusstälern, bietet sich der Ort als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Touren mit dem Fahrrad sowie anderen Freizeitbeschäftigungen in der Natur an. Zudem liegt die Stadt an Deutschlands wohl bekanntester Touristenattraktion: der Romantischen Straße. Diese verläuft vom Main bis in die Alpen, von Würzburg bis Füssen. Eine Reise entlang der Romantischen Straße bietet gleich mehreres: Naturerlebnisse entlang von Weinbergen, Ries und Lechfeld. Kulturellen Hochgenuss erfahren die Pilger entlang der Romantischen Straße durch Schlösser, Kirchen und historische Gebäude.