In der bayrischen Gemeinde Cham können Besucher sich in dem mittelalterlichen Flair wunderbar verlieren und die romantische Kulisse auf sich wirken lassen. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt läuft man durch das Biertor aus dem 14. Jahrhundert und spürt die Geschichte, die auf diesem und anderen Bauwerken liegt. Ursprünglich war das Biertor eines von vier Burgtoren. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts stand hier die Chamer Burg, auf die im Jahr 1642 eine kurfürstliche Brauerei für Weißbier folgte. Dieselbe Wirkung hat das Cordonhaus an der Stadtmauer, dessen Entstehungszeit bis in das 16. Jahrhundert reicht. Hier sollte man sich unbedingt den Innenhof mit dem beeindruckenden Arkaden- und Laubengang anschauen.
Lage: Zwischen Gebirgen und den Wäldern
Cham ist eine Gemeinde die etwa 60 Kilometer nordöstlich von Regensburg liegt. Von hier ist es nicht weit zum Oberpfälzer Wald, dem Bayerischen Wald sowie dem Künischen Gebirge. Cham befindet sich etwa 20 Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt. Über die A 3 und die A 93 erreicht man die Gemeinde mit dem Auto. Zur Anreise mit der Bahn fährt man über Schwandorf oder Furth im Wald.
Kultur: Ein Marktplatz-Brunnen erzählt Geschichten
Bei einem Spaziergang wird man auch den interessant gestalteten Marktplatzbrunnen erblicken, den der Künstler Joseph Michael Neustifter 1995 gestaltete. Hier sind vor allem die vielen Details wie die Figur des Grafen Luckner einen zweiten Blick wert. Luckner war der Marschall von Frankreich und seine Figur blickt zum Glockenspiel am Rathausfirst. Dort erklingt ein Mal täglich die ihm gewidmete Marseillaise. Auch die bekannte Sagengestalt des Bayerischen Waldes, der Bilmesschneider, ist auf dem Brunnen zu finden. Er soll mit seinen Sicheln an den Beinen über die Wiesen gegangen sein, um den Bauern das Getreide zunichte zu machen. Nahe des Biertores im ehemaligen Armenhaus Chams kann man die abstrakt expressionistischen Arbeiten der Gruppe SPUR besichtigen. Die Gruppe aus zumeist Absolventen der Akademie der Bildenden Künste München war eine wichtige künstlerische Vereinigung der BRD nach 1945.
Freizeitaktivitäten: Die Teufelsmauer durchzieht Regionen
Naturfreunde zieht es in das nahgelegene Vogelschutzgebiet Rötelseeweiher. Zwischen den acht Weihern und den Auwiesen sind über 500 verschiedene Pflanzenarten heimisch, viele Vögel nutzen beispielsweise die Wollgrasfläche am Lettenweiher als Rast- und Brutplatz. Ein einzigartiges Naturdenkmal ist der Pfahl bei Thierlstein. Im Volksmund auch Teufelsmauer genannt, zieht sich der Pfahl aus Quarzgestein auf einer Länge von 150 Kilometern durch die Regionen. Einen Abstecher kann man auch zum Schillerfelsen machen, der dem deutschen Nationaldichter zu Ehren seines 100. Todestages gewidmet wurde.