Mitten im schönen Zweitälerland und nur ein Stück entfernt vom Schwarzwald liegt die Stadt Waldkirch. Bereits im späten Mittelalter war dieser zauberhafte Ort unter Kennern bekannt – 1663 äußerte sich der berühmte Geograf Matthäus Merian begeistert von der Gemeinde am Fuße des 1.243 Meter hohen Hausbergs Kandel. Um das versteckte Ländchen zwischen dem Elztal und dem Simonswäldertal zu erreichen, muss man einen Abstecher über Waldkirch machen. Hier begegnet man dem badischen Gemüt und der urtypischen Freundlichkeit. Die sehenswerten Kirchen machen die Geschichte der Stadt greifbarund im Elztalmuseum erfahren interessierte Besucher alles über die Tradition des Orgelbaus, die hier einen großen Stellenwert hat. Abenteuer und Entspannung findet man im Naturerlebnispark.
Lage: Anschluss über Freiburg im Breisgau
Waldkirch liegt etwa zehn Kilometer östlich von Emmendingen und etwa 16 Kilometer nordöstlich von Freiburg im Breisgau. Die Stadt liegt direkt an der Elz, die namensgebend für das anschließende Tal ist. Die Landschaft in der Umgebung ist durch den Schwarzwald geprägt. Von Freiburg aus kann man die Stadt mit der Breisgau-S-Bahn im Halbstundentakt erreichen. Mit dem Auto kann man zur Anreise die A 5 nutzen.
Kultur: Ein Museum für das Elztal
Über die Region und Kultur der Elztaler erfährt man einiges im hiesigen Elztalmuseum. Das Museum vereint mehrere Sammlungen, im Zentrum steht vor allem die Sammlung zum Thema der mechanischen Musik. Zu sehen gibt es deshalb unter anderem die in Waldkirch gebauten Musikautomaten, die die Geschichte des Orgel- und Musikwerkbaus in der Region darstellen. Bei Konzerten und Führungen kann man sich von dem Klang der Konzert- und Jahrmarktorgeln überzeugen, die die hiesigen Firmen Bruder und Ruth & Sohn produzierten. Durch Münzautomaten können die Besucher die Orgeln immer zum Klingen bringen. In den anderen Sammlungen kann man einiges über die Stadtgeschichte erfahren. Welche Rolle Waldkirch in der Badischen Revolution spielte und welche Bedeutung das Edelsteinschleifer-Gewerbe im Zweitälerland hat, sind einige der Punkte, über die Besucher mehr erfahren können. Aber auch während eines Spaziergangs durch die urtümliche Stadt kann man vieles sehen und entdecken. Waldkirch ist nämlich auch für ihre vielen Kirchen bekannt. Die Stadtkapelle Unserer Lieben Frau wurde bereits 1332 erbaut und ist damit das älteste Gebäude der Stadt. Sehenswert ist auch die Neungeschwisterkapelle. Sie wurde der Heiligen Notburga und ihren neun Kindern gewidmet. Der Altar stammt aus dem 17. Jahrhundert und zeigt die Heiligen Symphorosa und Felicitas sowie die makkabäische Mutter mit sieben Söhnen. Nur eine Ruine ist von der Kastelburg aus dem 13. Jahrhundert erhalten. Sie wurde von den Herren von Schwarzenberg erbaut und war lange Zeit ein wichtiger Gerichtssitz und ein Gefängnis. Heute führt ein Ritterpfad zu den Ruinen, die noch immer ein eindrucksvolles Bild vom mittelalterlichen Burgenbau geben.
Freizeitaktivitäten: In den Wipfeln des Schwarzwaldes
Zu Wanderungen und Spaziergängen lädt der Naturerlebnispark Waldkirch ein. Auf dem Baumkronenweg-Abenteuerpfad kann man den Schwarzwald aus höchsten Höhen erleben – über wackelige Bretter, Netze und Baumstämme hangelt man sich von Baum zu Baum. Am nahen Stadtrainsee kann man sich entspannen, Minigolf spielen oder sich für eine Fahrt über den See ein Tretboot oder Kajak ausleihen.