Herrenberg ist eine der schönsten Fachwerkstädte Baden-Württembergs. Davon kann man sich bei einem Spaziergang auf dem Fachwerkpfad selbst überzeugen. Im historischen Zentrum findet man für die Zeit zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert fast immer einen Vertreter des typisch fränkischen Fachwerkbaus. Zu dem Pfad gehört auch ein Aussichtsturm, der 1957 auf den Resten des ehemaligen Pulverturms errichtet wurde. Außerdem kann man das Hagtor besichtigten, das das einzige erhaltene Tor der Stadtbefestigung ist. Naturfreunde sollten einen Ausflug in die Gäu-Hochfläche der Umgebung machen. Die charakteristische Landschaft zwischen Schwarzwald und Schönbuch bietet blütenreiche Hecken und weite Acker- und Wiesenflächen. Hinter der Herrenberger Altstadt kann man in dem waldreichen Naturpark Schönbuch Spaziergänge machen.
Lage: In der Mitte Baden-Württembergs
Herrenberg liegt etwa 30 Kilometer südwestlich von Stuttgart und 20 Kilometer westlich von Tübingen. Mit dem Auto erreicht man die Stadt über die nahegelegene Autobahn A 81. Von Stuttgart gelangt man mit der S-Bahn in die Stadt, ein Regionalzug führt zudem nach Singen und Freudenstadt/Rottweil. Durch die Stadt fließt die Ammer, ein Nebenfluss des Neckars.
Kultur: Stiftskirche als Wahrzeichen der Stadt
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Stiftskirche von Herrenberg. Sie liegt erhöht auf einem Hang und ist damit ein Blickfang. Der Sakralbau stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist die erste spätgotische Hallenkirche Württembergs. Sehenswert ist der frühgotische Turm mit barocker Zwiebelhaube. Im Turm selbst befindet sich die Glockenstube, ein Glockenmuseum, in dem das umfangreichste Kirchengeläut Deutschlands zu sehen ist. Die Glocken wurden in einer Zeitspanne von über 1000 Jahren gegossen. Weitere Highlights der Sammlung sind die zwei gotischen Zuckerhutglocken und der Nachguss einer über 800 Jahre alten Bienenkorbglocke aus Thüringen.
Freizeitaktivitäten: Unterwegs auf dem Jerg Ratgeb Skulpturenpfad
In die Vergangenheit der Stadt kann man auf dem Skulpturenpfad „Jerg Ratgeg“ gelangen. Der Kunstweg soll an den Bauernführer im Deutschen Bauernkrieg des 16. Jahrhunderts erinnern. Er ist außerdem der Erschaffer des Herrenberger Altars, den er eigenwillig und expressiv bemalt hat. Das Original befindet sich in der Staatsgalerie Stuttgart, eine Kopie in der Herrenberger Stiftskirche. Die erste Skulptur des Pfades war die „Kalligraphische Figur" von Hellmut Ehrath, die 2012 eingeweiht wurde – mittlerweile kamen 15 weitere Arbeiten von Künstlern aus der Region und Baden-Württemberg hinzu, insgesamt soll der Pfad 20 Arbeiten enthalten. Bei Gelegenheit sollte man den Musikverein Stadtkapelle Herrenberg live erleben. Die Bruderschaft von Spielleuten wurde Mitte des 15. Jahrhunderts gegründet und ist damit der älteste Musikverein Deutschlands. Eine wichtige regionale Veranstaltung ist das 14-tägige Kunst-, Musik- und Theaterfestival „Sommerfarben“, das jedes Jahr im Juli auf einer großen Freilichtbühne stattfindet.