Bei einem Spaziergang durch Qingdao findet man nicht nur imposante Wolkenkratzer und wundervolle Badestrände, sondern auch malerische Fachwerkhäuser und viele weitere Gebäude aus der deutschen Kolonialzeit. Da die chinesische Metropole von 1897 bis 1914 unter dem Protektorat des deutschen Kaiserreichs stand, können Sie auch heute noch verschiedenste Hinterlassenschaften aus dieser Zeit in der historischen Altstadt entdecken. Im modernen neuen Zentrum der Stadt erhebt sich hingegen eine beeindruckende Skyline, in deren Schatten zahllose Einkaufszentren, Restaurants und idyllische Parkanlagen zu finden sind. Darüber hinaus ist Qingdao weit über die Landesgrenzen hinaus für das Tsingtao Bier bekannt, das hier schon seit 1903 gebraut wird.
Lage: Wichtiger Verkehrsknotenpunkt am Gelben Meer
Qingdao liegt an der Jiaozhou Bucht in der chinesischen Provinz Shandong, die sich weit im Osten der Volksrepublik befindet und direkt an das Gelbe Meer grenzt. Da um die Stadt herum viele Autobahnen und Schnellstraßen verlaufen, können Sie auch die umliegenden Ortschaften schnell und einfach erreichen. Besonders hervorzuheben ist die Jiaozhou-Bucht-Brücke, die mit einer Länge von knapp 42 Kilometern zu den längsten Autobahnbrücken der Welt gehört. Der Hauptbahnhof befindet sich im Zentrum der Millionenmetropole, ist an das Hochgeschwindigkeitsnetz der staatlichen Eisenbahn angeschlossen und bietet diverse Direktverbindungen, wie unter anderem nach Peking und Shanghai. Zudem verfügt Qingdao über einen großen Seehafen und einen internationalen Flughafen, der sich etwa 20 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums befindet und auch von Deutschland aus direkt angeflogen wird.
Business: Universitätsstadt und Hochburg der Bierproduktion
Die ostchinesische Großstadt ist die Heimat einiger bedeutender Hochschulen, wobei die Chinesische Ozean-Universität aufgrund ihrer Kompetenz im Bereich der Meereswissenschaften besonders hervorzuheben ist. Zudem ist die Metropole weit über die Landesgrenzen hinaus für die Tsingtao-Brauerei bekannt, in der seit über 100 Jahren das gleichnamige Bier produziert wird. Der Gerstensaft gilt übrigens als einer der wichtigsten Exportschlager der Stadt. Die gigantische Hafenanlage ist ebenfalls erwähnenswert, da sie nicht nur zu den größten ihrer Art in China gehört, sondern auch als Hauptumschlagsplatz für diverse Importgüter angesehen werden kann. Darüber hinaus befinden sich einige Messe- und Konferenzzentren in Qingdao, in denen diverse internationale Veranstaltungen stattfinden.
Kultur: Preußische Architektur im Land der aufgehenden Sonne
Die historische Altstadt bietet einige wirklich sehenswerte architektonische Highlights aus der deutschen Kolonialzeit. Im sogenannten Deutschen Viertel, dass sich nordöstlich der Jiaozhou Bucht befindet, können Sie zahlreiche Fachwerkhäuser, die 1906 errichtete ehemalige Gouverneursvilla und die im byzantinischen Stil erbaute Evangelische Kirche bewundern. Ebenfalls sehenswert ist die barocke Kathedrale St. Michael, deren Glockentürme sich in unmittelbarer Nähe zum alten Bunkersystem erheben, das ebenfalls aus der Zeit der deutschen Schirmherrschaft stammt. Wer mehr über die Tradition der Bierbraukunst erfahren möchte, sollte dem Qingdao Beer Museum einen Besuch abstatten. Hier erfahren Sie nicht nur viel Wissenswertes über den chinesischen Gerstensaft, sondern können zudem auch an einer Verköstigung teilnehmen.
Freizeitaktivitäten: Zwischen Badestrand und Oktoberfest
Qingdao eignet sich hervorragend für ausgedehnte Strandspaziergänge entlang der malerischen Jiaozhou Bucht. Die Badestrände sind sehr sauber und häufig gut besucht. Als Geheimtipp gilt der Shi Lao Ren Strand, der sich rund 20 Autominuten außerhalb des Stadtzentrums befindet und einen atemberaubenden Ausblick auf die Küstenlandschaft des Gelben Meeres bietet. Ein echtes Highlight erwartet Sie im August, wenn die Metropole ganz im Zeichen des Qingdao International Beer Festivals steht. Zu dieser Zeit wird die Innenstadt von schier unzähligen Bierzelten und einer Atmosphäre geprägt, die an das berühmte Oktoberfest erinnert.