Was macht die heutige Business-Mode aus? Was sind die häufigsten Fehler bei den Business-Outfits? Was sind die Must-Haves? Alle diese Fragen haben wir Stil-Experten gestellt und folgende Antworten bekommen…

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Moritz Freiherr Knigge

Geboren mit einem Namen, der so bekannt ist wie Persil. Seit mehr als 20 Jahren spricht Moritz Freiherr Knigge in Wirtschaft und Gesellschaft über das Nützliche im Richtigen. Sein Name steht für erfolgreichen Umgang mit Menschen. In seinen Vorträgen und Büchern zeigt er, wie wir besser miteinander klarkommen.

Was war aus Ihrer Sicht die größte Veränderung in der Business-Mode in den vergangenen Epochen?

Branchenvielfalt, Urbanisierung und die Emanzipation haben das modische Spektrum in Gesellschaft und Wirtschaft stark verändert. Noch immer sind Business-Mode und Uniform verwandt, aber es gibt viel mehr Modelle und Formen. In den letzten Jahren scheint es der Krawatte an den Kragen zu gehen.

Welche Mode oder welches Accessoire aus vergangener Zeit wünschen Sie sich für die Business-Mode zurück?

Ich wünsche mir nichts zurück, da ich nicht zur Nostalgie neige, sondern Zeitloses mag. Im Umgang wie in der Mode: Qualität setzt sich durch. Klassiker verschwinden nicht so schnell von der Bildfläche. Sie werden selbstverständlich von Moden berührt und verändert. Und so hatten selbst die Hosen der Tweed-Anzügen in den 70er-Jahren einen leichten Schlag.

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle Must-Haves in der Business-Mode?

Ein Must-Have ist zunächst eine Aufmerksamkeit dafür zu entwickeln, was das jeweilige Umfeld erwartet. Wer in einer Kleinstadt bei der Volksbank im Kundendienst arbeitet, der sieht sich anderen Erwartungen ausgesetzt als Kreative in Düsseldorf oder Hamburg. Sich unangemessen gekleidet zu fühlen, ist unangenehm. Für den Träger mehr als für Betrachter. Gut sitzen sollen Anzug und Hemd von Schuhen begleitet, die den Auftritt stützen. Für mich gilt noch immer: An den Füßen zeigt es sich.

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle No-Gos in der Business-Mode?

Ich finde nicht, dass man die Kontrolle über sein Leben verloren hat, wenn man Jogginghose trägt, würde aber zu Moleskin raten. Ist genauso gemütlich, aber man sieht einfach angezogener aus. Ich bin kein Freund von Männerknöcheln und behaarten Beinen. Sneakersöckchen und Socken würde ich durch Strümpfe ersetzen.

Welche Epoche hat Ihnen in der Business-Mode aus welchem Grund am besten gefallen?

Von den Farben her ganz klar die 70er Jahre. Ich mag Farben. Jacke, Hose, Krawatte, Einstecktuch, Hemd und Schuhe. Jedes meiner Kleidungsstücke darf seine eigene Farbe mitbringen. In meinem Stil folge ich weniger Epochen als Orten, die mich geprägt haben. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und war in England auf der Schule. Meine Leidenschaft für kräftige Grün- und Brauntöne mag daher rühren. Meine Freude an Rot passt hingegen gut zu meinem Feuerkopf. In der Damenmode finde ich die zwanziger Jahre spannend. Sehr weiblich, verspielt und farbenfroh. Und Lebensfreude, die schadet auch im Business nicht.

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Prof. Dr. Jochen Strähle – Stil-Experte

Prof. Dr. Jochen Strähle ist Experte für International Fashion Management an der Hochschule Reutlingen.

Was war aus Ihrer Sicht die größte Veränderung in der Business-Mode in den vergangenen Epochen?

Die Aufhebung der Geschlechterrollen in den siebziger Jahren war mit Sicherheit das bedeutendste Element in der Business-Mode. Aus dieser Veränderung heraus ergab sich ein ganz neues Bild der Frau im geschäftlichen Umfeld. Heute spielt Transgender oder geschlechtsneutrale Moder auch im geschäftlichen Umfeld eine große Rolle.

Welche Mode oder welches Accessoire aus vergangener Zeit wünschen Sie sich für die Business-Mode zurück?

Aus der praktischen Überlegungen heraus wünschte ich mir eigentlich ein Revival einer funktionierenden Aktentasche. Selbst wenn heute weniger Akten zu transportieren sind als früher, aber eine modische Form des iPad- oder Laptop-Transports wäre sicherlich angebracht.

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle Must-Haves in der Business-Mode?

Athleisure gehört derzeit zu den angesagten Stilen in der Business-Mode. Gut konfektionierte, aber bequeme sportliche Mode, die weit über den Anzug hinaus geht, ist gerade in den urbanen Bereichen ein absolutes Muss. Selbst bekannte Marken sind auf diesen Trend mittlerweile aufgesprungen. Hier ist aber noch viel Luft nach oben.

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle No-Gos in der Business-Mode?

Derzeit ist zwar viel erlaubt, aber dennoch würde ich Kurzarmhemden sowie Sakkos zu Jeans als No-Gos einstufen.

Welche Epoche hat Ihnen in der Business-Mode aus welchem Grund am besten gefallen?

Die Nachkriegszeit war sicherlich die prägendste Zeit in der Geschäftswelt. Der wirtschaftliche Aufschwung, die Demokratisierung von Bekleidung, der Fokus auf die Qualität und neue Stile durch epochale Designs z.B. der Bleistiftlook von Dior sind für mich die Highlights.

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Jeroen van Rooijen – Mode Designer

Jeroen van Rooijen, Jahrgang 1970, ausgebildet als Modedesigner (Hochschule für Gestaltung Zürich), seit 1992 als Journalist mit Schwerpunkt Mode, Lifestyle und Trends tätig, seit 2002 bei der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ). Referent für Zeitgeistfragen, Stilkritiker und Dresscode-Berater.

Was war aus Ihrer Sicht die größte Veränderung in der Business-Mode in den vergangenen Epochen?

Zum einen der weitgehende Wegfall der Krawatte in den letzten 10 bis 15 Jahren, verursacht durch den massiven Vertrauensverlust in die Manager-Klasse. Zum anderen die „Gleichschaltung“ von Mann und Frau in einem zwar dem jeweiligen Körper angepassten, aber in seinen wesentlichen Merkmalen vom Herrenanzug dominierten Outfit. Ich freue mich also auf die überfällige Wiederentdeckung der Feminität im Büro.

Welche Mode oder welches Accessoire aus vergangener Zeit wünschen Sie sich für die Business-Mode zurück?

Aus heutiger Sicht wirken die 1950er bis 1960er Jahre sehr attraktiv. Die Frauen waren noch „gekleidet“, die Männer trugen Anzüge, die auch heute noch smart wirken. Das kann man von den 1970ern nicht sagen. Zurückwünschen würde ich mir die Kopfbedeckungen, weil ein schöner Hut ein Outfit auf geradezu ideale Weise abrundet.

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle Must-Haves in der Business-Mode?

Gute Schuhe machen den entscheidenden Unterschied. Günstige Anzüge gibt es in annehmbarer Qualität, aber billige Schuhe sind immer sofort als solche erkennbar. Was außerdem entscheidend ist: die Passform. Auf Maß arbeiten zu lassen bzw. individuelle Retuschen am Anzug und Kostüm machen zu lassen, sieht immer besser aus.

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle No-Gos in der Business-Mode?

Ungepflegte, schlecht sitzende Kleidung. Abgeschabte Kragen und Manschettenkanten am Hemd. Altmodische und unmotiviert getragene Krawatten. Ausgeleierte Gürtel. Schmutzige und abgetragene Schuhe. Kurze Socken. Hemden mit Brusttasche. Ausbeulende Sakkotaschen. Handyclip am Gürtel.

Welche Epoche hat Ihnen in der Business-Mode aus welchem Grund am besten gefallen?

Ich finde die optimistische, vom Aufbruch geprägte Zeit der 1950er bis 1960er Jahre noch immer sehr attraktiv, weiß aber auch, dass man sich diese Art von Kleidung nicht zurückwünscht, wenn man sie mal trägt oder anfasst. Die Stoffe und Verarbeitungsqualität waren nicht mit heutigen Standards vergleichbar.

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Bernhard Roetzel – Autor des Bestsellers Der Gentleman

Bernhard Roetzel (51) ist Modepublizist und Stilkritiker, sein Buch „Der Gentleman“ wurde in 21 Sprachen übersetzt. Roetzel sieht Kleidung als Sprache, mit der wir ohne Worte sehr viel über uns aussagen können. Er referiert bei zahlreichen Unternehmen über Stilfragen und Dresscodes und schreibt regelmäßig Kolumnen. Im Alltag bietet sich der Look des „Casual Gentleman“ an. Im Business-Look zeigt sich der Gentleman klassisch und förmlich, was viele Vorteile hat. Auf der einen Seite beweist der Träger zeitlosen Geschmack, auf der anderen Seite zeigt er sich trotz einer gewissen Lockerheit gut gekleidet. Die Garderobe für festliche Anlässe zeigt den Gentleman in markanter aber unaufdringlicher Eleganz.

Was war aus Ihrer Sicht die größte Veränderung in der Business-Mode in den vergangenen Epochen?

Gemessen an der gesamten Modegeschichte ist die Business-Kleidung im engeren Sinn ein relativ junges Phänomen. Wenn wir heute feststellen, dass der Anzug immer mehr zum Nischen-Outfit wird, dann ist das eine Rückkehr in das 19. Jahrhundert. Die Büroarbeiter waren damals in der Minderheit, ihre Gehröcke oder Fräcke eine Ausnahme innerhalb der arbeitenden Bevölkerung. Ich glaube, dass wir seit zehn Jahren eine sehr große Veränderung erleben, die allerdings nur den generellen Trend zu lässigerer Kleidung widerspiegelt.

Welche Mode oder welches Accessoire aus vergangener Zeit wünschen Sie sich für die Business-Mode zurück?

Ich liebe die Weste als Teil des Anzugs, weil man damit auch ohne Jacke gut angezogen ist. Generell würde ich mir wünschen, dass die Business-Kleidung wieder förmlicher wird, weil die meisten Männer in einem guten Anzug einfach besser aussehen.

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle Must-Haves in der Business-Mode?

Aktuell ist der blaue Anzug aus dem nicht ganz so dunklen „italienischen“ Blau ein Muss. Es ist etwas heller als das klassische Marineblau und wirkt dadurch frischer. Ansonsten sind jetzt im Herbst auch etwas schwerere Anzugstoffe mit Dessins wie Glencheck oder Hahnentritt wieder sehr wichtig.

„Der klassische Look ist zeitlos, also unabhängig von Moden und Trends. Er ist aber auch zeitlos in dem Sinne, dass man klassische Kleidungsstücke in jedem Alter tragen kann.“

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle No-Gos in der Business-Mode?

Kurzarmhemden, kurze Socken und dunkler Anzug mit Oberhemd ohne Krawatte. Ohne Krawatte als Farbtupfer wirkt ein dunkelgrauer oder dunkelblauer Zweiteiler sehr trist. Wer keine Krawatte tragen will im Business, sollte lieber eine Kombination aus Sakko oder Blazer und einer grauen oder hellen Hose wählen.

Welche Epoche hat Ihnen in der Business-Mode aus welchem Grund am besten gefallen?

Ich mag sehr gern den Stil der vierziger und fünfziger Jahre in den USA. Der Mittelschicht ging es dort damals gut, sehr viel besser, als in dem vom Krieg zerrütteten Europa. Die amerikanischen Geschäftsleute konnten damals aus einem riesigen Angebot hervorragender Konfektion wählen, wie ein Blick in Warenhauskataloge aus dieser Zeit zeigt.

Gentleman LOOK BOOK

gentleman look bookIn seinem neuen Buch Gentleman LOOK BOOK zeigt Roetzel Seite für Seite stilvolle Kombinationen für jeden Anlass – von elegant bis casual chic. Ob Simon Crompton, Andreas Weinas, Giorgio Giangiulio, Nicola Radano, Sven Raphael Schneider, Salvador Godoy oder Michael Jondral – Bernhard Roetzel hat sie alle.

Für sein Buch hat der anerkannte Experte die bestgekleidetsten Männer der Modeszene aufgefordert, ihre Lieblingslooks zu teilen. Was trägt Mann zu einem Business-Lunch, am Wochenende oder zu besonderen Anlässen? Von der Krawatte bis zum Schuh, vom Hemd bis zum Smoking – alles, was der Mann für den stilvollen Auftritt braucht, wird in exzellenten Farbfotografien und abwechslungsreichen, eleganten Outfits gezeigt.

Das Gentleman LOOK BOOK ist eine wahre Inspirationsquelle für alle Fans klassischer Herrenmode und eine wahre Fundgrube des guten Geschmacks. Und über den lässt sich ja bekanntlich nicht streiten!

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Jens Bastian – Chefeinkäufer bei OUTFITTERY

Jens Bastian ist Chefeinkäufer bei OUTFITTERY. Der 40-Jährige ist seit zweieinhalb Jahren bei OUTFITTERY tätig und trägt selbst am liebsten einen Smart Casual Look. Sein Lieblingskleidungsstück ist ein Wollsakko und Stiefel von Red Wing.

Was war aus Ihrer Sicht die größte Veränderung in der Business-Mode in den vergangenen Epochen?

Generell leben wir in einer Zeit, in der die Bedeutung von Business Mode deutlich nachlässt. Wo früher in vielen Firmen noch strenge Regeln galten, was die Kleiderordnung angeht, tragen heute viele gar keinen Anzug mehr im Büro. Der Anzug mit Krawatte als Symbol für beruflichen Erfolg, vielleicht auch für Macht und Einfluss, ist heute weit weniger bedeutend. Es geht vielmehr darum, in welcher Kleidung man sich wohlfühlt und wie man sich selbst am besten gefällt. Gerade hier in Berlin tragen erfolgreiche Firmengründer heutzutage Sweatshirt, Jeans und Joggingschuhe im Büro – das ist deren Interpretation von Business Mode.

Welche Mode oder welches Accessoire aus vergangener Zeit wünschen Sie sich für die Business-Mode zurück?

Ich finde Westen, die unter Sakkos getragen werden toll. Entweder in der gleichen Farbe wie das Sakko oder farblich abgestimmt. Leider sieht man das kaum noch. Unsere OUTFITTERY Muse Günther Krabbenhöft trägt praktisch immer eine, etwa eine hellblaue Weste zum dunkelblauen Sakko – tolle Kombi!

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle Must-Haves in der Business-Mode?

Business Mode ist in der Regel klassisch und zeitlos, deswegen gibt es da meiner Meinung nach keine aktuellen Must-haves. Ein perfekt angepasster, dunkelblauer Anzug und weiße, gut sitzende Hemden sind das A und O. Meiner Meinung nach reichen weiße Hemden fürs Business auch völlig aus, hellblaue Hemden finde ich auch gut. Dazu würde ich Accessoires in einem schönen Cognacbraun kombinieren, wenn es die Kleiderordnung erlaubt, sonst natürlich Schuhe in Schwarz.

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle No-Gos in der Business-Mode?

Hemden mit auffälligen Mustern oder knalligen Farben gehören meiner Meinung nach nicht ins Büro. Ich bin auch kein großer Fan von der Sneaker-zum-Anzug-Kombination. Und egal, was man im Büro trägt – ob Jeans oder schicker Anzug: Was im Business Kontext gar nicht geht, ist ein ungepflegtes Äußeres. Denn das hat nichts damit zu tun, wie schick das Business Outfit ist.

Welche Epoche hat Ihnen in der Business-Mode aus welchem Grund am besten gefallen?

Für Männer mag ich die 60er Jahre mit den etwas enger geschnittenen Hosen und den Oxfordschuhen. Und auch wenn das heute nicht mehr zeitgemäß ist, gefällt mir auch der Hut zum Anzug. Mir finde aber auch die schmaleren Anzüge von heute in Dunkelblau oder Anthrazit gut, denn das wirkt immer edel und steht auch jedem.

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Florian – Stylist bei Zalando

Was war aus Ihrer Sicht die größte Veränderung in der Business-Mode in den vergangenen Epochen?

Offensichtlich ist das Formelle in den letzten Jahrzehnten weniger und weniger formell geworden. Man erkennt die Position eines Managers schlichtweg nicht mehr an der dicke seiner Schulterpolster oder der Breite seiner Krawatte. Für viele Menschen scheint das eine Befreiung gewesen zu sein, in einigen Betrieben ist die ganze Woche ‚Casual Friday‘. Generell hat ‚Casual Business‘, also die Kombination von Sakko, Chino oder Jeans und informell ohne Krawatte kombiniertem Hemd den Anzug von seiner Alleinherrschaft im Büro abgelöst. Doch langsam kehrt, vor allem in modebewussteren Kreisen, ein Bewusstsein für den Wert von Kleidungsstandards zurück, die aber ungezwungener, mutiger und trendbewusster ausgelebt werden.

Welche Mode oder welches Accessoire aus vergangener Zeit wünschen Sie sich für die Business-Mode zurück?

Jede Form des sich Kleides sollte mit Leidenschaft und Begeisterung angegangen werden und ich finde es persönlich schade, dass so viele Businessmänner den Anzug scheinbar als notwendigen Zwang wahrnehmen und deshalb nicht zelebrieren. Wenn ich zum Beispiel die Pitti Uomo – die größte Herrenmodemesse in Europa die jede Saison in Florenz stattfindet – als Beispiel nehme, kann ich mit Sicherheit sagen, dass dem Anzug dort wieder Leben eingeblasen wird. Der dort zelebrierte Dandy-Look, in dem modisch schlank geschnittene Anzüge in ausgefallenen Stoffen und Farben mit viel Liebe fürs Detail gestylt werden kann als Vorbild dafür dienen, wie selbstbewusst und zeitgemäß formelle Kleidung wirken kann.

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle Must-Haves in der Business-Mode?

Ausgefallene Texturen, wie strukturierte, karierte oder Tweed-inspiriere Stoffe machen den Anzug momentan wieder spannend und dadurch weniger langweilig, aber natürlich ist auch der richtige Schnitt essentiell um einen Anzug modern und modisch wirken zu lassen: hierbei ist es zum Beispiel wichtig, dass die Hosen momentan etwas ‚cropped‘, also kürzer geschnitten getragen werden als die klassische Herrenmode es empfiehlt. Für den Winter lässt sich außerdem der Rollkragenpullover aus Feinstrick als modische Anzug-Kombination empfehlen, er ist gerade sowieso sehr im Trend und kreiert einen minimalistisch wirkenden und smarten Business Look.

Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle No-Gos in der Business-Mode?

Die falschen Schuhe können jedes Outfit zerstören! Die Regel hierfür ist simpel: Entweder man wählt wirklich formelle und hochwertige Lederschuhe in schwarz oder cognacbraun oder man geht den modischen Weg und trägt moderne und cleane Sneakers als ‚Statement‘, alles andere sollte nicht mit einem Anzug kombiniert werden. Außerdem sollte niemals ein T-Shirt unter dem Hemd getragen werden, dass sichtbar wird wenn der oberste Knopf des Hemdes geöffnet wird, dass wirkt billig und ungepflegt. Dieses Problem ist einfach zu lösen, indem man sich spezielle T-Shirts zulegt, die dafür entworfen wurden unter dem Hemd getragen zu werden, diese haben einen etwas tieferen V-Ausschnitt. Kleinste Details machen einen guten Businesslook aus, der falsche, zu dicke Krawattenknoten und schon wirkt der gesamte Look altmodisch. Generell ist gepflegt zu wirken der Grundsatz eines formellen Looks, deshalb würde ich bei einem Businessoutfit sogar einen guten Haarschnitt oder getrimmten Bart zum Gesamteindruck zählen.

Welche Epoche hat Ihnen in der Business-Mode aus welchem Grund am besten gefallen?

Viele Strömungen im formellen Segment des 20. Jahrhunderts waren spannend und auf ihre Weise bahnbrechend, wie zum Beispiel die schlanken Silhouetten der 60er, die ausgefallenen Anzüge der 70er mit ihren breiten Revers und extremen Farben aber auch das ‚Powerdressing‘ der 80er haben ihren Charme. Mit dem 90er Jahren bricht die Businessmode eigentlich zum ersten Mal ein, denn die ‚Casualisierung‘ der Bürokleidung setzt hier ein. In den letzten Jahren, in denen auch die expressiven 70er Jahre wieder in die Mode gekommen sind, ist formelle Kleidung aber wieder Bewegung und beginnt ihr Selbstbewusstsein zurück zu finden.

Und jetzt sind Sie dran: Was sind für Sie die Must-Haves und die No-Gos in der Business-Mode?  Wir freuen uns auf Ihre Beiträge in den Kommentaren.

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1 Kommentar

  1. Kleider machen Leute wird immer gelten. Kleidung gehört zur nonverbalen Kommunikation wie Körpersprache. Der Anspruch auf Einfluss und Position lässt sich mit der Art des Auftretens, also besonders auch der Kleidung, manifestieren. Ist dieses Bild verzerrt, so ist es nicht Kleidung, sondern Verkleidung. Gerade heute ist es wichtig, daß der Herr auch sofort als solcher wahrgenommen wird.